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Dreizehn Fragen an Oliver Fröhlich zu seinem Band 3087

Oliver Fröhlich verrät im Interview mit Roman Schleifer, welcher Teil des Romans aus dem Expo stand und welcher von ihm und wie Kalendersprüche in den Band eingeflossen sind.

Der Untertitel deines Bandes lautet »Die Geschichte des Bergs – der zu den Sternen reisen wollte«. Das ist wohl der philosophischste Untertitel eines PR-Romans. Oder fällt dir ein ähnlicher ein?

Ich kann mich spontan an keinen erinnern. Ich will mich allerdings nicht mit fremden Federn schmücken. »Der Berg, der zu den Sternen reisen wollte« war tatsächlich der im Exposé vorgeschlagene Romantitel. Für einen groß und dick gedruckten Romantitel wäre das dann aber doch zu lang gewesen. Mir hat er aber so gut gefallen, dass ich ihn zumindest in den Untertitel retten wollte.

Dieser Berg … wieso erfahren wir nie, wer das wirklich ist?

Das hat verschiedene Gründe. Der schlichteste: Es stand nicht im Expo, ich weiß es also selbst nicht. Das finde ich aber gar nicht schlimm, wenn in der Chronik einer Superintelligenz große Lücken klaffen. Das bewahrt das Geheimnisvolle an einem solchen Wesen, das Un(be)greifbare. Hätte es wirklich einen Mehrwert, wenn wir wüssten, dass es sich um einen parabegabten Raumfahrer aus dem Volk der Mugatoren namens Gönk Trözzkütter handelt? Ich könnte jetzt natürlich behaupten, dass ich den Verlag gebeten habe, die komplette Geschichte erzählen und auch die ganzen anderen Lücken füllen zu dürfen, dass der Verlag aber abgelehnt hat, weil ihm das Honorar für 74.324.902 Manuskriptseiten mehr zu viel gewesen wäre, ganz abgesehen von der Logistik, so ein Heft zu drucken, auszuliefern und in die Romanständer am Kiosk zu stellen. Außerdem wäre der Leser womöglich nicht bereit gewesen, den dadurch nötigen, um etliche 100.000 Euro geringfügig höheren Kaufpreis zu bezahlen. Ja, das könnte ich behaupten, fürchte aber, dass du es mir nicht glauben würdest.

Ich hatte das Gefühl, dass dir der Roman leichtgefallen ist. Stimmt das?

Das stimmt, zumindest ab einem gewissen Punkt während des Schreibens, nämlich dem, in dem ich das Expo für mich geknackt hatte.

Und was war der Grund, dass er dir leichtgefallen ist?

Der Grund ist, dass ich das Expo für mich geknackt hatte.
Als ich es zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich: »Wow! Was für ein klasse Expo.« Ich stieß trotzdem ziemlich schnell auf ein Problem, das zumindest ich als solches angesehen habe: Davon abgesehen, dass Aipu die Geschichte von HATH’HATHANG erzählt, gab es kein gemeinsames Thema der einzelnen Superintelligenz-Episoden und der Gegenwartshandlung. Bis mir die Idee kam, die Gegenwartshandlung aus der Sicht des TARA-Psi zu schreiben, und ich mich fragte, wie es einem menschlichen Bewusstsein in einem Roboterkörper wohl gehen könnte. Er muss sich als ziemlicher Außenseiter fühlen, dachte ich mir. Und als ich plötzlich erkannte, dass es den einzelnen Figuren, durch deren Augen wir HATH’HATHANG begleiten, genauso ergangen sein dürfte, war das übergreifende Thema plötzlich da. Ab diesem Augenblick ging das Schreiben wie von selbst. Nun ja, von den üblichen Selbstzweifeln des Autors mal abgesehen …

Du hast ein paar Zitate aus unserer Realität eingebaut. Bist du ein wandelndes Zitatelexikon oder musst du dafür im Netz suchen?

Das möchte ich mit einem anderen Zitat eines unbekannten Urhebers beantworten: Google ist dein Freund.

Zitat: »Schweigen konnte so viel mehr bedeuten als das bloße Fehlen von Worten.«
Kann das auch als Kritik an den sozialen Medien verstanden werden?

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Gemeint habe ich es auf jeden Fall nicht so.
»Ich mag ihn/sie, weil ich mich so gut mit ihm/ihr unterhalten kann.« Diese »Definition« von Freundschaft habe ich in meinem Leben immer mal wieder gehört. Und sich gut unterhalten zu können, ist sicherlich auch wichtig. Ich glaube aber, dass eine Freundschaft erst dann so richtig tief ist, wenn man gut zusammen schweigen kann. Wenn man also zusammensitzt, ohne etwas zu sagen, und trotzdem ist die Stille nicht unangenehm und keiner hat das Bedürfnis, die Stille mit Worten zu füllen.

Zitat: »Wer immer in die Vergangenheit schaut, bekommt irgendwann einen steifen Hals und kann den Blick nicht mehr in die Zukunft richten.«
Wie geht’s dir? Bist du rückwärtsgewandt oder zukunftsorientiert?

Dieses Zitat zeigt, wie gut es wirklich um meinen Zitatenschatz bestellt ist. Denn tatsächlich wollte ich an dieser Stelle eigentlich ein Zitat bringen, das ich vorher auf einem Kalenderblatt gelesen hatte. Ich kannte es bis dahin nicht, fand es inhaltlich aber sehr schön.
Es heißt: »Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.«
Bevor ich es verwendete, wollte ich sehen, von wem dieser kluge Spruch stammt. Also habe ich die Weisheit des Internets befragt (Du erinnerst dich? Google ist dein Freund.) und dabei zwei Dinge herausgefunden. Erstens stammt das Zitat von Henry Ford. Zweitens ist es (obwohl ICH es nicht kannte) offenbar bereits so ausgelutscht, dass man es beispielsweise in einem Bewerbungsschreiben besser nicht verwenden sollte. Also hab ich schweren Herzens darauf verzichtet, es zu benutzen, und mir etwas eigenes ausgedacht.
Wie es mir geht? Keine Ahnung. Ich hab immer mal Verspannungen und einen steifen Hals. Ob das mit Rückwärtsgewandtheit zu tun hat? 

Und … wenn du dir die Unsterblichen ansiehst … wie ist deren Einstellung?

Die Klügsten unter den Unsterblichen greifen auf ihre reichen Erfahrungen der Vergangenheit zurück, um in der Gegenwart das zu tun, wovon sie sich für die Zukunft die positivsten Folgen versprechen.

Zitat: »An Bord befand sich angeblich ein ES, das auf seiner Wanderschaft eine Rast einlegte.« Jetzt hast du da leider keine Zeitangabe … das kann ja nur innerhalb der Zeitschleife von ES gewesen sein, oder?

Ist es nicht das Schöne an solchen kurzen Erwähnungen, dass sie die Phantasie anregen und einem kühne Theorien ermöglichen? Ich finde schon. Und deshalb will ich dir das nicht kaputt machen, indem ich diesen Augenblick genau datiere.

Wenn du deinen Sallu Brown-Roman und diesen hier vergleichst … wo siehst du da die Unterschiede im Schreiben für dich?

Der Hauptunterschied ist, dass der Expo-Auftrag beim ersten Roman lautete: »Erzähl die Geschichte von Sallu Brown.« In diesem Roman lautete er: »Erzähl die Geschichte von HATH’HATHANG.« Verstehst du, wie ich das meine? Im ersten Roman waren die Lebensabschnitte von Sallu im Expo vorgegeben. Er war zwangsläufig die Hauptfigur. Ich musste die Geschichte nur noch mit Sallus Wesen ausfüllen. 
In diesem Roman war der TARA-Psi zwar als eine der Figuren aufgeführt (einfach deshalb, weil er in dieser Szenerie in den Vorbänden dabei war), ihm war aber keine besondere Rolle zugedacht. Deshalb bin ich auch dankbar für den Zufall, dass er im Expo überhaupt vorkam, weil mir das ermöglicht hat, mich noch einmal mit einer Figur auseinanderzusetzen, die ich im ersten Roman sehr gemocht habe.

Die Cairaner sind in Bezug auf Diebstahl von anderer Technik ja die besseren Terraner. Sollten ihnen auf dem Gebiet die Terraner Respekt zollen?

Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob es tatsächlich Diebstahl ist, was die Cairaner da tun. Denn sie bekamen die Technik ja ausgehändigt, haben damit aber nicht getan, was sie tun sollten. Ist das dann Diebstahl? Oder eher Unterschlagung? Oder schlicht ein Vertragsbruch? Oder eventuell nicht mal das?
Wenn man es als Diebstahl betrachten will, glaube ich nicht, dass die Terraner ihnen Respekt zollen sollten. Denn Diebstahl ist verboten. Das tut man nicht. Und man respektiert nicht diejenigen, die es besser tun als man selbst. 
Außerdem: Den Cairanern sind die Techniken ja in den Schoß gefallen. Sie mussten nichts allzu Gewieftes, Respektwürdiges tun, um die Technik zu bekommen. Sie mussten sie schlicht behalten, anstatt sie zu vernichten.

Was wünscht du dir vom folgenden »Chaotarchen«-Zyklus?

Dass meine Pläne für die nächsten zwei Jahre nicht wieder durch die unterschiedlichsten Umstände torpediert werden, und dass ich es deshalb hinbekomme, wieder etwas häufiger darin vertreten zu sein.

Welches Thema sollte auf jeden Fall vorkommen?

Irgendwas mit fremden Planeten. Und vielleicht Raumschiffe. Ja, Raumschiffe wären schön.
Im Ernst? Ich habe da volles Vertrauen in die Expo-Redaktion und lass mich von ihnen auf die weitere Reise führen, wie jeder Leser es tut. Nur dass ich die nächsten Etappen dieser Reise ein paar Wochen eher kenne als die Leser. Ansonsten lasse ich mich gerne überraschen.

Olli, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360874/perry-rhodan-3087-lausche-der-stille-von-oliver-frohlich-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005714/perry-rhodan-3087-lausche-der-stille-von-oliver-frohlich-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Lausche_der_Stille!

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12451

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neun Fragen an Oliver Fröhlich zu Band 3030

Mit 3030 kehrt Olivier Fröhlich zurück in die Handlung. Im Interview mit Roman Schleifer verrät er unter anderem  welches Tier der Zyklus für ihn ist und wie er sich am Ende des Romans verhalten hätte.

Oliver, mit Band 3030 schreibt du nach 3001 deinen zweiten Roman im Zyklus. Was hat so lang gedauert?

Eine unglückselige Kombination aus Grippekeimen, Schulterverspannungen und einem defekten Zellaktivator. Tatsächlich wäre ich für zwei Romane dazwischen vorgesehen gewesen, die ich aber leider beide kurzfristig abgeben musste. Aber ich verrate dir ein Geheimnis: Von einem Band, auf dem ein anderer Name steht, stammt etwa ein Viertel von mir. Und nein: Ich sag dir nicht, welcher Band das ist.

Du hattest dadurch die Chance als Leser den Zyklus zu verfolgen. Wenn du ihn als Tier beschreiben müsstest, welches wäre er?

Ganz klar als aglorianischen Steppen-Lumganen, der sich vom Dschungel-Lumganen vor allem dadurch unterscheidet, dass er … na ja, das weißt du ja alles selbst. Schließlich hast du den Zyklus auch als Leser verfolgt.

In 3030 erzählst du eigentlich eine Liebesgeschichte mit tragischem Ausgang. Wie stehst du selbst zu Liebesgeschichten? Findet sich dieses Genre auf deinem Bücherstapel?

Vor allem erzählt der Band eine Lebensgeschichte. Und es wäre ja traurig, wenn es in einem Leben nicht auch Liebe gäbe. Bücher, in denen eine Liebesgeschichte erzählt wird, finden sich in meinem Regal reichlich, zum Beispiel »Game of Thrones« oder etliche Romane von Elizabeth George, Ken Follett oder Stephen King. Du merkst, worauf ich hinauswill? Eine Liebesgeschichte ist meines Erachtens häufig Bestandteil von Geschichten, egal welchen Genres. Das dürfte daran liegen, dass Liebe eines der stärksten Motive (wenn nicht DAS stärkste) für den Menschen ist, so zu handeln, wie er es tut. Aber ich gestehe: Romane, in denen ausschließlich eine Liebesgeschichte erzählt wird, habe ich nicht.

Als Sallu mit Aura trifft, kommt es zum »klassischen« Rollenverhalten. Das Mädel spricht und der Bub ist sprachlos. Später ist er ganz von der Rolle, weil er mit einem Mädchen spricht. 🙂
Denkst du, dass die Terraner dieses Verhalten bis zum Ende des Universums »mitschleppen« werden?

Hältst du das für klassisches Rollenverhalten?
Ich ehrlich gesagt nicht.
Klar, als ich so alt wie Sallu in dieser Szene war, wäre es mir vielleicht ähnlich gegangen. Allerdings gab es in meinem Umfeld genügend Gleichaltrige, die gar nicht erst darauf gewartet hätten, angesprochen zu werden, sondern die Initiative ergriffen hätten. Und welche, die in Sallus Situation nicht sprachlos gewesen wären. Und welche, die sprachlos gewesen wären, die Sprachlosigkeit – im Gegensatz zu Sallu – aber nicht überwunden hätten.
Aber ganz davon abgesehen: Wir leben zwar nicht mehr in Höhlen, trotzdem verhält sich der Mensch häufig noch immer nach den gleichen Verhaltensmustern wie vor Tausenden von Jahren, nur eben in einem anderen Umfeld. Dazu muss man sich nur in der Welt umsehen. Warum sollte es in weiteren Tausenden von Jahren anders sein? Oder, um deine Frage etwas knapper zu beantworten, ob ich denke, dass die Terraner dieses Verhalten bis zum Ende des Universums mitschleppen werden: Ja. Und nicht nur dieses Verhalten.

Sallu denkt fünf Jahre lang an Aura, ohne, dass er sie kontaktiert. Wozu gibt es eigentlich Hyperfunk?

Nun ja, Hyperfunk gibt es zur gleichen Verwendung wie heutzutage Telefon. Aber was nützt die fortschrittlichste Kommunikationstechnik, wenn man zu feige ist, sie zu benutzen? Wenn man Angst vor dem Ergebnis hat? Wenn man lieber in Erinnerungen schwelgt, als das Risiko einzugehen, nach einem Anruf zu hören: »Sallu wer?« oder »Du wagst es noch, mich anzurufen?«
Mag sein, dass du als kontaktfreudiger offener Mensch anders gehandelt hättest als Sallu. Mag aber ebenfalls sein, dass deine Geschichte dadurch etwas weniger erzählenswert gewesen wäre.

Sallu wird im Laufe der Story zum reichen, begehrten Junggeselle.
Zitat: »Mit einigen Bewerberinnen ging er aus.«
Denkst du, dass in Zeiten von »me too« man noch von Bewerberinnen sprechen sollte?

Ich denke, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Die Frauen, die gerne Kontakt mit ihm gehabt hätten, haben um ihn geworben. Also waren sie Werberinnen (was aber ein blödes Wort ist) – oder eben Bewerberinnen. Dass es sich dabei um Frauen handelt, liegt einzig an dem Zufall, dass Sallu ein heterosexueller Mann ist. Bei einer anderen Konstellation (anderer sexueller Orientierung oder anderem Geschlecht) hätte es eben Bewerber statt Bewerberinnen gegeben – und niemand hätte mich nach »me too« gefragt.

Oliver Fröhlich am Austria Con 2016
copyright Martin Steiner

Sallu und Aura lieben die Musik von Henk Borgh. Gibt es dazu ein reales Vorbild?

Ein konkretes Vorbild gibt es nicht, nein. Vor meinem geistigen Ohr (gibt es so etwas überhaupt?) habe ich bei Henk Borghs Musik aber immer eine Mischung aus Progressive Rock, elektronischen Soundtüfteleien und stimmungsvollen Gitarrenteppichen gehört. Lass Jean Michel Jarre und Mike Oldfield (den Tubular-Bells-Mike-Oldfield, nicht den Moonlight-Shadow-Mike-Oldfield) bei Dream Theater einsteigen, schenke ihnen allen einen Zellaktivator, dann klingen sie im Jahr 1600 NGZ vielleicht – aber nur vielleicht – so ähnlich wie Henk Borgh.

Sallu verpflichtet sich dreißig Jahre beim TLD, hadert aber mit der Entscheidung. Kann man Dienstverträge mit dem TLD nicht kündigen? Falls nicht, fände ich das arbeitsrechtlich bedenklich …

Kann gegenwärtig ein Berufssoldat oder ein Zeitsoldat einfach kündigen, weil er keine Lust mehr hat? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, kann es mir aber nicht vorstellen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, aus dem Dienstverhältnis rauszukommen, aber allzu einfach dürfte das nicht sein. Und wer weiß? Vielleicht wäre es beim TLD ja einfacher gegangen, und Sallu hat es nur nie versucht. Warum? Weil er Sallu ist. Weil er – zumindest in dieser Lebensphase – tut, was man ihm sagt. Weil er denkt: »The only way out is through.« (Die Übersetzung nach Interkosmo stellst du dir bitte einfach vor.)
(Anmerkung: Ich hab mich schlau gemacht:
Ein Soldat auf Zeit auf Zeit kann auf seinen Antrag gemäß § 55 Abs. 3 SG Wehrrecht entlassen werden, wenn wegen persönlicher, insbesondere häuslicher, beruflicher oder wirtschaftlicher Gründe eine besondere Härte vorliegt. Die Rechtsprechung verlangt das Vorliegen schicksalhaft eingetretener erheblicher Gründe.)

Wärst du am Ende Sallus Weg auch gegangen?

Ich war bisher noch nicht so häufig in der Situation, mich nach meinem Tod Hunderte von Jahren später als körperloses Bewusstsein in einem Brocken PEW-Metall wiederzufinden, insofern müsste ich meine Antwort wohl ein wenig extrapolieren. Aber ich denke mal: Nein, wäre ich nicht. Das ist vielleicht auch der Grund, warum nicht Sallu meine Geschichte erzählt hat, sondern ich seine.

Oliver, danke für deine Zeit.

Der Roman als ebook:

https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360300/perry-rhodan-3030-der-arkonide-und-der-roboter-von-oliver-frohlich-e-book-epub

Hier hier in Heftform
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900003963/perry-rhodan-3030-der-arkonide-und-der-roboter-von-oliver-frohlich-heft

Fünf Fragen an PR-Autor Oliver Fröhlich

Mit Band 3001 startet die Interviewserie »Fünf Fragen an …«, die nach jedem Heft des aktuellen Zyklus erscheinen soll. Oliver Fröhlich, Autor von Band 3001, stellte sich den Fragen von Roman Schleifer.

 

Oliver, was bedeutet es für dich, dass die RHODAN-Serie Band 3000 erreicht hat?

Ehrlich gesagt finde ich die Zahl 3000 irgendwie surreal. Einerseits eine schlichte Nummer, die andeutet: »Ja, diese Serie gibt es schon ein Stück lang.« Wenn man die Zahl aber hinterfragt, kommt man ins Staunen. 3000 Wochen? Fast 60 Jahre? Eine Serie, die es gibt, seit mein Vater 35 Jahre jünger war, als ich es jetzt bin? Und das Woche für Woche? Irre! Ich habe vor einigen Tagen Band 3000 und 3001 jemandem geschenkt, der langsam auf die 30 zugeht. Er hat von Rhodan wohl schon mal gehört, die Serie aber bisher nie bewusst zur Kenntnis genommen. Als ich ihm die Romane gegeben habe, sind seine Augen groß geworden. »3000 schon?«, hat er gefragt. In dem Augenblick ist mir klar geworden, wie ich Rhodan wahrgenommen habe, selbst zu einer Zeit, in der ich die Serie noch nicht gelesen habe (geschweige denn dafür geschrieben). Sie war etwas, das es »schon immer gab«. Seit meiner frühesten Erinnerung an Schreibwarenhändler, Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen lagen da diese bunten Heftchen in den Regalen. Und egal, was in den Jahrzehnten meines Lebens geschah, während modischem Wagemut in den Achtzigern, während Neuer Deutscher Welle, während erster Liebe und erstem Herzschmerz, während Bundeswehrzeit, Ausbildung, dem Sammeln erster Berufserfahrung, während weltpolitischen Krisen, Kriegen irgendwo auf der Welt, wechselnden Regierungen und was noch alles – stets lagen diese bunten Heftchen in den Kiosken. Wie ein ewige Konstante, ein Anker, der einen glauben macht, dass sich manche Dinge trotz allem Wandel in der Welt eben doch nie ändern. Wie die Tagesschau um 20 Uhr, Fußball oder Coca Cola und wie alle anderen Dinge, von denen man weiß, dass es sie keineswegs »schon immer« gibt, die sich aber so anfühlen.

Und dann auch noch die Ehre zu haben, bei dieser ewigen Konstante ein bisschen mitspielen zu dürfen, das ist schon … wow! Wie gesagt: ein bisschen surreal.

Band 3000 ist aufgrund der Nummer ein Einstiegsband, für Neu- wie für Altleser. Wie groß war der Druck, den Anschlussband 3001 zu schreiben? Und wie bist du damit umgegangen?

Dass ich den Band schreiben darf, wusste ich ja schon lange, ehe Band 3000 oder ein Expo für Band 3001 vorlag. Während dieser Zeit fand ich es ein wenig einschüchternd, denn mir war bewusst, dass der erste Band nach dem großen Jubiläum ein wenig undankbar ist. Denn während der Jubiläumsband neue und ehemalige Leser anlockt, muss der Roman danach, die neu oder wieder Hinzugekommenen halten. Er darf also nicht so kompliziert ausfallen, dass er die Neuleser verschreckt, aber auch nicht so einfach, dass er Altleser unterfordert. Als es dann aber mit dem Schreiben losging, habe ich versucht, mich davon zu befreien, um nicht zu verkrampfen. Damit wäre keinem geholfen. Ab diesem Moment war es also ein Roman wie jeder andere.

Du hast die Gedanken einiger Besatzungsmitglieder eingebaut, wie sie mit dem Verlust von 500 Jahren umgehen. Was wären deine Gedanken, wenn du 500 Jahre „verloren“ hättest?

Sie wären ein Mittelding aus allen Gedanken, die ich im Roman geschildert habe. Warum? Na ja, schließlich habe ich diese Zwischenszenen geschrieben – und mich vorher immer gefragt: »Wie erginge es dir selbst?« Da eine solche Situation aber eine wäre, die man ohnehin nicht ändern kann, würde ich es wohl am ehesten mit denen halten, die nicht darauf schauen, was sie verloren, sondern was sie gewonnen haben. Besondere Aufmerksamkeit verdient meines Erachtens die Aussage von Muntu Ninasoma. Denn stell dir mal vor: 500 Jahre! Das wären rund 26.000 Wochen. Perry Rhodan würde also geradewegs auf Band 30.000 zumarschieren. Wie sollte man all die Romane innerhalb eines Lebens nachlesen können?

Der Siganese, Major Affatengo, hat eine Schwäche für Pralinen. Welche ist seine Lieblingspraline. 

Das hat er mir noch nicht verraten. Ich vermute aber, dass er keine Lieblingspraline hat, denn dass würde ja bedeuten, dass er alle anderen Pralinen weniger mag. Das ist etwas, was er den armen Dingern nie antun würde.

Der Zyklus ist zwei Hefte jung: Was kommt da auf uns zu?  Gib uns doch bitte einen Ausblick!

Schwierig. Würde ich schon alles erzählen, was ich weiß (und das ist gar nicht soooo viel), müsstet ihr die folgenden Bände ja nicht mehr lesen. Band 3000 hinterlässt viele offene Fragen.

Was ist mit der Erde geschehen? Wie kann es sein, dass sich niemand mehr an sie erinnert? Wo ist sie überhaupt?
Haben die Cairaner etwas damit zu tun oder kamen sie erst später? Welche Rolle spielt Zemina Path? Was hat es mit ihrem Koffer auf sich?

Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass Perry Rhodan Antworten auf all diese Fragen haben möchte – und sie wohl auch bekommen wird. Allerdings ist er bedächtig genug (Atlan würde wohl sagen: zögerlich), um nicht blind vorzupreschen. Er muss sich also zunächst einen Überblick verschaffen, wie sich die Lage in der Milchstraße verändert hat.

Wird er viel Bekanntes antreffen? Oder mehr Neues? Wie hat sich die Technik verändert? Haben sich neue Völker etabliert?

Ich glaube, ihm steht eine spannende Reise bevor.
Das ist dir zu vage?
Du willst es genauer wissen?

Dann habe ich eine gute Nachricht für dich: Woche für Woche wird Perry neue Eindrücke sammeln, neue Informationen bekommen und so das Puzzle langsam zusammensetzen. Am besten ist es, du verfolgst ihn auf seinem Weg.

Oliver, danke für die Antworten und deine Zeit. Nächste Woche stellt sich Michael Marcus Thurner meinen Fragen zu Heft 3002.