Schlagwort-Archive: Hartmut Kasper

PERRY RHODAN ONLINE ABEND

Liebe PERRY RHODAN-Freunde.

Am 18.01.2021 findet der erste PERRY RHODAN Online Abend (PROA) im Auftrag der PERRY RHODAN-Redaktion statt.

Die Exposé-Autoren Christoph Dittert, alias Christian Montillon, und Hartmut Kasper, alias Wim Vandemaan stellen per Live-Videokonferenz von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr Band 3100 vor und geben erste Einblicke in den Chaotarchen-Zyklus.

Zur Teilnahme an der Videokonferenz benötigt ihr entweder einen Laptop, ein Netbook, ein Tablet, ein Handy oder einen PC. Videokamera wird für die passive Teilnahme nicht benötigt. Wer aktiv Fragen an das Exposé-Team stellen möchte, benötigt zumindest ein Headset oder nutzt Mikrofon und Lautsprecher seines Computers.

Da die Teilnehmeranzahl auf 500 Fans begrenzt ist, empfiehlt sich eine zeitnahe Anmeldung.

Nach der Anmeldung senden wir euch den Einstiegslink, auf den ihr am 18. Jänner 2021 kurz vor 19:00 Uhr klickt. Nach dem Download des Miniprogramms Zoom seid ihr in der Videokonferenz.

Die Teilnahme ist gratis.  

Aktualisierte Infos findet ihr bis 18.01.2021 unter: https://www.proc.org/perry-rhodan-online-abend

Anmeldung

Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.

Neunzehn Fragen an Hartmut Kasper zu Band 3058 und zum Mythos-Zyklus

Wim Vandemaan, alias Expo-Autor Hartmut Kasper, schreibt seinen vierten Roman im Mythos-Zyklus. Im Interview mit Roman Schleifer verrät er, ob alle offenen Enden des Zyklus geschlossen werden und ob Perry Rhodan im nächsten Zyklus nach Andromeda aufbricht, um die dortige Allianz zu sprengen.

 

Falls ich mich richtig erinnere, bist ja mit der ATLAN-Serie in die RHODAN-Kosmos als Leser eingestiegen. Welchen Bezug hast du zu dem unsterblichen Arkoniden?

Die Atlan-Romane waren ja keine Atlan-Romane, sondern Tekener/Kennon-Romane. Kennon ist für mich eine der großen Figuren der Serie. Ich habe ihn übrigens auch deswegen gemocht, weil mein Großvater, der mir den Erwerb vieler Romane erst ermöglicht hat (»Opa, die haben da ein neues Heft in der Auslage … nicht ganz billig, aber sicher eine großartige Investition in die Zukunft. Jedenfalls in meine!«), körperbehindert war: Er hatte, Seemann, im Krieg beide Beine verloren.

Wer ist für dich leichter zu handhaben: Perry oder Atlan? Und was ist der Grund?

Perry Rhodan. Eine Figur, die so sozialisiert worden ist wie Atlan, kann ich mir nicht gut vorstellen. Im Grunde ist Atlan eine Art Churchill: Hochadel, legitimer Erbe, zu Höheren geboren, ausgebildet und bestellt. Bei Atlan war früh klar, wie groß er ist – auch körperlich: 1,87 Meter. Rhodans Körpergröße war lange unbekannt, und ich hätte es lieber dabei belassen. Andererseits kann man manchmal Figuren, denen man distanziert gegenübersteht, besser erzählen. Zu große Nähe macht unaufmerksam.

Zitat Atlan: Nicht einer hat mich je gefragt: War es dir auch warm genug?
Sprudelt eine Betrachtungsweise Atlans wie in der ersten Szene einfach aus dir raus oder sitzt du vor dem PC und grübelst, was man über Atlan noch erzählen könnte?

Ich recherchiere Aussagen der Serie und mache mir meine Gedanken, genauer: Ich frage mich, was diese Aussagen in Wirklichkeit für die Figuren bedeuten würden (so, wie Alex Ross die Superhelden als wirkliche Menschen zeichnet).

Zum ersten Mal haben wir vom Andromeda-Desaster auf dem PRFZ-Con in Osnabrück erfahren. War das damals nur ein Schlagwort oder gab es damals schon den Inhalt aus Band 3058?

Der Inhalt war mir weitgehend klar. Auch, dass ich den schreiben und es nur einen Roman geben sollte. Der Tamaron war gesetzt; Ganud auch. Rikmoon ist erst später dazugekommen, erst im fertigen Expose.

Der Eistänzer ist eine höchst mysteriöse Figur, über die ich gern mehr erfahren möchte. Ich hoffe auch, dass er nicht einfach grundlos von dir erwähnt wurde. Kannst du mir versprechen, dass er im nächsten Zyklus eine Rolle spielt?

Der Eistänzer ist nur zum Teil eine Erfindung, ich habe eine entsprechende Gestalt in einem Konzertsaal oder Punkschuppen gesehen, lebensgroß, sicher über zwei Meter, sehr dunkel, ein absoluter Blickfang, wie ich ihn noch nie gesehen hab. Ich habe immer ein Notizheft dabei (Moleskin in Rot) und habe mir alles aufgeschrieben; damit war dieser Teil des Romans klar: eine Kunstfigur, die ich unbedingt im Roman haben wollte. Ein Rätsel, das ich auch selbst bald gelöst haben möchte, aber nicht in diesem Zyklus.

Die Terraner kommen bei Aureni-Tarat nicht besonders gut weg (»Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung«). War Rhodans Einmischung gegen die MdI seinerzeit falsch?

Das weiß ich nicht. Ich habe mal bei Christa Wolf einen Satz gelesen, ich glaube in »Kassandra« (habe es nicht nachgelesen): Man soll den eigenen Erinnerungen nicht trauen.
Das, finde ich, ist ein spannendes Erzählprinzip: Geschichte aus der Perspektive der anderen zu erzählen. Was aber immer nur begrenzt möglich ist.

Der Hinweis auf die beschädigte Milchstraße beschäftigt mich. Ist die Bleisphäre gemeint? (Auch in Bezug zum nächsten Heft »Transuniverseller Keil«) Ist das ein Punkt, den du für den nächsten Zyklus gesetzt hast? Und was ist der Grund, dass ihr so eine folgenschwere Aussage (»Wir glauben, dass die sich die Milchstraße von anderen abgekehrt hat oder noch abkehrt.«) in nur einem Heft abhandelt? Und warum haben die Galaktiker das bislang nicht bemerkt?

Es ist ja nicht abgehandelt.

 Und warum haben die Galaktiker das bislang nicht bemerkt?

Weil wir realistisch erzählen, deswegen sind unsere Helden weder allmächtig noch allwissend.

Apropos nächster Zyklus: Andromeda ist abgeschottet, der Frieden wird von einer Allianz bewahrt. Und Atlan will dieses Problem nicht aus den Augen verlieren.
Ich sehe schon den nächsten Zyklus auf uns zukommen:  Perry bricht nach Andromeda auf und sprengt die Allianz …

Sprengen? Wird er nicht. Ich sehe ihn eher als Allianzenschmied. Und dazu sollte er Gelegenheit bekommen.

Oder sehen wir im nächsten Zyklus den Tamaron gemeinsam mit Rikmoon alias Soynte Abil alias Ex-Faktor VII Andromeda aufmischen.

Zu Rikmoon und Soynte Abil (übrigens eine Erfindung von MMT) machen wir uns viele Gedanken, ja.

Wie sehr würde es dich reizen, den MdI Zyklus neu und anders zu erzählen?
Was müsste passieren, dass ihr das umsetzt?

Ich finde, der MdI-Zyklus ist eine so feste Bezugsgröße der Serie, dass durch die Generationen immer wieder versucht worden ist, ihn neu zu erzählen – in der EA, in der ATLAN-Serie, in TBs und in TB-Serien, zum Beispiel Voltz/Ziegler mit den Chronofossilien, Atlan mit dem Comden-Partan-Zyklus, Robert Feldhoff mit Tradom und Andromeda (JOURNEE, Gelbe Meister), MMT mit Ara-Toxin (einer Serie, die ich immer noch großartig finde!).

Und wie diebisch freust du dich darüber, den Lesern solche Häppchen (Soynte Abil könnte noch leben) hinzuwerfen?

Gar nicht diebisch.

Zurück  zum Raptus, seit dem das Identfeld der Milchstraße verschoben ist. Der Raptus ist immer noch eines der offenen Fäden des Zyklus. Bislang gibt es außer der Prozession der holografischen Lebewesen und den Thesan keine weitern Hinweise auf die Verursacher.  Wie verhindert ihr, dass es am Ende des Zyklus im Schnelldurchgang erklärt wird?

Der wird eine Rolle spielen, auch in den Dyoversum-Geschichten.

Lose Enden gibt es im Zyklus derzeit genug: Raptus, Supramentum, Trajet, Bleisphäre, Zain-Konstrukte, das Dyoversum, Kandidatin Phaatom …
Es gibt ja die Road-Map … gib uns eine Zahl. Auf einer Skala von 0 bis 10 – wie viele offenen Enden werdet ihr schließen?

 Alle. Aber nicht alle in diesem Zyklus. Die Zain, die Kandidatin … haben Zeit.

Ich fand den Abschied auf dem Galaxien-Geviert ziemlich abrupt. Was war der Grund, dass ihr nach Rhodan auch die RAS TSCHUBAI abgezogen habt. Geschichten hättet ihr dort ja noch zu genügend erzählen können.

Ja. Aber man muss ja nicht alles erzählen. Jedenfalls nicht gleich.

Das Corona-Virus hält uns derzeit in Schach und vieles ist schaumgebremst oder überhaupt reduziert. Die RHODAN-Serie erscheint weiterhin regelmäßig. Das erinnert mich an die Aussage von Oliver Fröhlich im Interview zu Band 3001:
»Sie war etwas, das es »schon immer gab«. Seit meiner frühesten Erinnerung an Schreibwarenhändler, Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen lagen da diese bunten Heftchen in den Regalen. Und egal, was in den Jahrzehnten meines Lebens geschah, während modischem Wagemut in den Achtzigern, während Neuer Deutscher Welle, während erster Liebe und erstem Herzschmerz, während Bundeswehrzeit, Ausbildung, dem Sammeln erster Berufserfahrung, während weltpolitischen Krisen, Kriegen irgendwo auf der Welt, wechselnden Regierungen und was noch alles – stets lagen diese bunten Heftchen in den Kiosken. Wie ein ewige Konstante, ein Anker, der einen glauben macht, dass sich manche Dinge trotz allem Wandel in der Welt eben doch nie ändern.«
Wie stolz bist du, Teil des Teams zu sein?

Das Team sehr groß ist: Ich rechne alle Mitarbeiter dazu, Autorinnen und Autoren, die Redaktion, die Leserschaft und die Ex-Leser, auf deren Rückkehr wir immer hoffen, die Zeichner, Lektoren, Korrektoren, Wiener-Fragen-zum-Roman-Steller, SOLaner, Drucker, Kioskeure und Trafikanten und so weiter. Im Grunde stelle ich mir diesen ganzen Komplex vor wie die Besatzung eines Raumschiffs, zum Beispiel der RAS TSCHUBAI, auf einer großen Fahrt.

Und welchen Notfallplan gibt es, falls Corona auch bei euch zuschlägt?

Peter, der Freund meiner Tochter Sophie, hat uns mit soviel Toilettenpapier (vierlagig) versorgt – ich könnte den nächsten Roman darauf tippen!

RHODAN war ja immer auch ein Spiegel der Zeit. Wie wird sich die Erfahrung die Bedrohung und die Einschränkungen durch das Corona-Virus  in den RHODAN-Geschichten widerspiegeln?

Gar nicht. Oder später. Virenimperium 2.0; ich müsste noch einmal bei Kollege Lucács nachlesen, was es mit der  Widerspiegelungs-theorie genau auf sich hat.

Hartmut, danke für deine Zeit und bleib virenfrei.

Schöne Grüße nach Wien, take care (ist das die korrekte österreichische Formel?)!

Fast, fast …  🙂

PS: Noch ein Hinweis in eigener Sache: Ich suche einen Titelbildzeichner für das ebook zur Interviewserie. Es geht natürlich nur um Ruhm und Ehre, aber immerhin.
Interessierte melden sich bitte übers Kommentarfeld. Danke.

Hier gehts zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360584/perry-rhodan-3058-fur-galaktiker-verboten-von-wim-vandemaan-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005196/perry-rhodan-3058-fur-galaktiker-verboten-von-wim-vandemaan-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3058

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12000

 

 

 

Dreizehn Fragen an Wim Vandemaan zu seinem Band 3039 und zur Expose-Arbeit

Wim Vandemaan, alias Harmut Kasper, einer der beiden Exposé-Autoren von PERRY RHODAN liefert einen RHODAN-Roman ab, der zumindest für mich alle Zutaten eines hochklassigen Romans hat. Im Interview verrät er, ob er sich für Chaotarchen oder Kosmokraten entscheiden würde und ob Perry Rhodan dank ANANSI vorhersehbar geworden ist.

Hartmut, dein Roman 3039 enthält alle Zutaten, die das Herz des RHODAN-Lesers höherschlagen lassen (zumindest, wenn ich davon ausgehe, dass mein RHODAN-Herz analog jenem der durchschnittlichen Leserschaft schlägt):
Rhodan in Gefangenschaft und wie er entkommen könnte, eine Raumschlacht mit Icho Tolot als Strategen in Höchstform, philosophische Gespräche und ein Kommando- und Risikounternehmen.
Ich darf ein wenig provozieren: Wieso gibt es das nicht in jedem RHODAN-Heft?

Weil Rhodan dann ein wöchentliches Abo auf Gefangenschaftsentweichung hätte. Und weil ein guter Stratege im Idealfall ja Raumschlachten verhindert und nicht führt.

Zitat: »Wäre das Leben frei von unverhofften Ereignissen, wäre es nicht so magnetisch.«
Welches unverhoffte Ereignis hat Perry Rhodan am meisten berührt?

Das weiß ich nicht, und eigentlich will ich es auch nicht wissen. Darum: Mir ist mit Rhodan als Hauptfigur dann besonders wohl, wenn eine gewisse Distanz bleibt, eine gewisse Unergründlichkeit, ein privater Raum, den ich nicht aufschließen will.

In den letzten Heften wurde wieder der Unterschied zwischen Chaotarchen oder Kosmokraten thematisiert. Für welche Seite würdest du dich entscheiden? Und warum?

Das klingt ein bisschen wie die Frage: Gehen oder stehen? Mann oder Frau? Wachen oder Schlafen? – Wofür würdest du dich entscheiden? Eines geht nicht ohne das andere. Jedes hat seine Zeit und Art.

Zitat: »Was immer die Mission sonst erbracht haben wird, könnte durch einen derartigen Verlust als entwertet erscheinen.«
Mit »Verlust« ist hier der Tod Rhodans gemeint. Wie würde Rhodan seinen eigenen Tod im Verhältnis zu den anderen Ergebnissen der Expedition bewerten?

Bevor oder nachdem er gestorben wäre?

Gab es für den Raumkampf, den Tolot befehligt, eine echte Vorlage?
Falls nein – wer hat dieses strategische Meisterstück entworfen und wieso stellt er/sie sein/ihr Talent nicht der Bundeswehr zur Verfügung?

Keine echte Vorlage. Raumschlachten im Perryversum sind ja Mischungen aus Luft- und Seeschlachten, die Trägerschiffe etwa wie fliegende Flugzeugträger. Und die Bundeswehr ist, soweit ich das beurteilen kann, derzeit noch nicht in der Lage, Raumschlachten zu führen. Gegen wen auch?

 ANANSI berechnet aufgrund von Hunderten von Rhodans Außeneinsätzen das Zeitfenster, in dem er einen Freiraum zur Flucht schaffen wird. Ist Rhodan damit nun offiziell vorhersehbar geworden?

Alle Menschen sind in gewissen Grenzen vorhersagbar, das beweisen Buchversandfirmen und dergleichen jeden Tag. Das mag einem gefallen oder nicht, aber die Präzision der Vorhersagen ist schon jetzt erstaunlich. Liegt wohl daran, dass wir sind, wer wir sind. Würden wir immerzu andere, ließe die Vorhersagbarkeit nach. Da bereits heute solche Kalkulationen möglich sind, dürfen wir für einen Supercomputer wie ANANSI sicher einiges mehr erwarten, zumal der Fall Rhodan bestens dokumentiert ist. Aber lass uns bitte Vorhersagbarkeit nicht mit Vorbestimmung verwechseln.

Iwán/Iwa beherrscht die Schmerzensteleportation. Ohne zu spoilern – erwarten uns in diesem Zyklus die Hintergründe der Schmerzensteleportation oder ist das einer der Punkte, die für den nächsten Zyklus eingeschlagen wurden?

Dazu wird in diesem Zyklus noch einiges gesagt.

In deinem Roman blitzt Rhodans Schlagfertigkeit und Hang zur Ironie aus den Anfangsbänden auf. Jetzt ist er um Tausende Jahre und wir Leser um Jahrzehnte älter geworden. Was ist das Charaktermerkmal, das sich bei Perry am stärksten verändert hat?

Zu Beginn ist Rhodan ein streitbarer Humanist gewesen. Jetzt ist er ein manchmal nachsichtiger streitbarer Humanist.

 

Hartmut Kasper am GutCon 2019
copyright Jörg Ritter

Seit unserem letzten Zyklus-Interview sind fast zwanzig Hefte vergangen. Also schauen wir wieder zurück. Vielleicht schaffe ich auch Fragen zur zukünftigen Handlung, die du ohne Spoiler beantworten kannst.
Was ist im Rückblick deine Erkenntnis für die zukünftige Handlung?

Es bleibt spannend. Auch für mich.

Wie man auch in dem Zyklus sehen kann, sind Christoph und du eine sprudelnde Ideen-Quelle. Müsst ihr euch manchmal einbremsen, weil die Ideen zu »fantastisch« sind?

Ideen hat jeder; du weißt ja, dass sie bei mir nicht sehr hoch im Kurs stehen. Ich entwickle neue Ideen genauso gerne, wie ich auf bewährte Ideen zurückgreife. Sehr viel wichtiger sind mir die Geschichten. Nur die Geschichte, die wir erzählen wollen, setzt den Ideen Grenzen.

Auf der Atlan/Arkon-Ebene ist ein Schiff von ES aufgetaucht. Auf einer Skala von 0 bis 10, wie tief hat ES seine Finger im Zyklus?

Das wäre sehr schwierig zu beantworten, da meiner Vorstellung nach ES keine Finger hat. Also innerhalb der Skala von 0 bis 12 vielleicht: π? e?

Das Arkon-System wird gefühlt ein wesentlicher Bestandteil des Zyklus sein. Wenn Atlan sich zwischen der Rückholung von Terra und der Wiederherstellung des Arkon-Systems entscheiden müsste, wie würde er sich entscheiden?

Muss er das denn?
Schaun wir mal.

Das Arkon-System wurde im »THEZ«-Zyklus zu einem Atopischen Konduktor, der eine Verbindung zu den Jenzeitigen Landen ermöglicht. Falls die Jenzeitigen Lande mit der Scheerung aus unserem Universum entfernt wurde – wo führt dieser Durchgang nun hin? Oder spoilerfrei gefragt: Ist der Atopische Konduktor noch ein Durchgang – wohin auch immer?

Sehr, sehr gute Frage.

Hartmut, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zu E-Book samt Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360393/perry-rhodan-3039-die-kanzlei-unter-dem-eis-von-wim-vandemaan-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900004113/perry-rhodan-3039-die-kanzlei-unter-dem-eis-von-wim-vandemaan-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung:
https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Die_Kanzlei_unter_dem_Eis

 

 

Zwölf Fragen an Hartmut Kasper zu Band 3025

Trotz Urlaub findet Hartmut Kasper Zeit für die Fragen von Roman Schleifer. Er verrät dabei, ob ES sterben könnte und was die RAS TSCHUBAI im Galaxien-Geviert sucht.

Schreibst du für dich selbst ein »normales« Expo wie für alle anderen Autoren auch oder genügen dir ein paar Stichworte?

Es ist ein normales Expo.

Welche Anweisungen hat der Expokrat in dir dem Autor für Band 3025 gegeben?

Keine.

Bei einem Roman eines Exposè-Autors erwarten sich die Leser eine Enthüllung, einen Meilenstein des Zyklus. Wenn du dich selbstkritisch hinterfragst: Inwieweit bist du dem mit Band 3025 gerecht geworden?

Solche Erwartungen wecke ich nicht. Mein Expo ist ein normales Expo und muss es sein, da es ja passieren könnte, dass ich als Autor des Romans ausfalle und eine Kollegin oder ein Kollege einspringen muss.

Im Roman wird ein Hilfsvolk einer Superintelligenz von einem Hilfsvolk einer anderen Superintelligenz aus einer anderen Galaxis über den Tisch gezogen. Ist das wirklich schon ein kosmisches Komplott, wie es im Untertitel und im Roman geschrieben steht? Was steckt da wirklich dahinter?

Man wird sehen.

Ist die Gabe der Thesanit, in die Zukunft zu blicken, angeboren?

Wird man sehen.

Die Superintelligenz VECU kann frei entscheiden, ob sie einen Auftrag der Kosmokraten annimmt. Seit wann lassen die Kosmokraten die freie Wahl?

Wir kennen weder die Anzahl der Kosmokarten/Chaotarchen noch die der Superintelligenzen, geschweige denn dass wir wüssten, wie sich deren Beziehungen zueinander gestalten. Ich denke, jedes kosmokratische Subjekt verfolgt eine eigene subjektive Agenda; und diese Agenda verfolgt es, wenn es die Kooperation mit SI sucht, mit jeder SI auf je eigene Weise.

Zitat: »Ist der Wanderer tot?«
Wäre das für die RHODAN-Serie denkbar? ES tot?

Aus der Tatsache, dass man vom Tod vieler Superintelligenzen weiß, folgt deren Sterblichkeit. Auch ES war bereits in seiner Existenz bedroht gewesen (Suprahet, Schwarm). Für die Kollegen Scheer, Voltz und andere war dies also denkbar. Und wir stehen in ihrer Tradition.

Zitat: »Superintelligenzen leben nicht. Wie sollten sie da sterben?«
Was meint der Cairaner damit. Wieso leben Superintelligenzen nicht?

Wer weiß? Möglicherweise meint er, dass SI nicht im biologischen Sinn leben.

Gucky möchte die Landschaft der Schmerzteleportation erforschen. Ist das ein Versprechen? Werden wir die Hintergründe der Landschaft der Schmerzteleportation bis 3099 gelöst sehen? Oder ist das einer jener Punkte, die ihr jetzt schon für den nächsten Zyklus einschlägt?

Man wird sehen.

 

Hartmut Kasper auf den 3. PERRY RHODAN Tagen in Osnabrück 2019
copyright Jörg Ritter

Atlan erwähnt die Ladhonen und die Shenpadi, in ihrer Rolle als tollpatschige, aber achtbare Forscher. Ich frage mich grade, wie oft die Shenpadi bislang schon vorgekommen sind. Ich kann mich nämlich nicht an sie erinnern. (Was natürlich nicht aussagekräftig ist …)

Die Bedeutung einer Figur oder eines Volkes hängt meiner Einschätzung nach nicht von der Anzahl der Auftritte ab.

Peter Glasmacher stellt auf Facebook eine interessante Frage: »Sind die Cairaner nun Leichenfledderer oder Tatortreiniger?«
Wie siehst du das?

Die Cairaner bereinigen das Universum von womöglich gefährlichen Hinterlassenschaften.

Rhodan samt der RAS TSCHUBAI bricht in das Galaxien-Geviert auf. Wozu? Es gibt dort nur zerstörtes Gebiet. Was hofft er, dort zu finden?

Eine Spur zur Erde. Und Spuren lassen sich auch in zerstörten Gebieten finden – sonst wäre Archäologie ein unsinniges Unterfangen.

Danke für deine Zeit und noch einen schönen Urlaub.

21 Antworten von Hartmut Kasper zum PR-Zyklus »MYTHOS«

Expo-Autor Hartmut Kasper stellte sich den Fragen von Roman Schleifer und spricht unter anderem darüber, ob Perry Rhodan eine schwierige Figur ist und wie Monkey seine Zeit verbringt.

 

Hartmut Kasper auf den 3. PR-Tagen Osnabrück 2019
copyright Jörg Ritter

Hartmut, der Zyklus begann nicht mit einem Paukenschlag, sondern der Leser ist mit Perry Rhodan langsam in die neue Situation in der Milchstraße hineingeglitten. Was waren eure Beweggründe, den Zyklus langsam anzugehen?

Rhodan findet sich in einer neuen Situation, in der, wie er herausfindet, alte Sicherheiten nicht mehr gelten und nichts und niemand vertrauenswürdig sein muss – wie Atlan deutlich mahnt, eine Mahnung, die Rhodan beherzigt.
Also beginnt Rhodan damit, sich selbst ein Bild zu machen, ohne die Sicherheit seiner Leute und seines Schiffes zu gefährden. Das tut er, ohne zu zögern, aber auch nicht vertrauensselig. Wenn sich neue Aspekte ergeben, korrigiert er seine Pläne. Rhodan übereilt nichts, da ja auch nichts drängt: Offenbar befindet sich die Milchstraße in einem zwar labilen, aber nicht ihre Existenz gefährdenden Gleichgewicht – so muss es ihm wenigstens nach Auswertung der vorliegenden Daten erscheinen.
Also handelt er ebenso vernünftig wie zielbewusst.

Gefühlt haben viele Leser mit Band 3000 und dem Zyklus große Erwartungen an die Handlung gehabt. Kann man solchen Erwartungen überhaupt gerecht werden?

Da Leserinnen und Leser durchaus sehr verschiedene Erwartungen haben, lässt sich das pauschal nicht beantworten.

Ein Fünftel des Mythos-Zyklus ist vorbei. Nachträglich betrachtet: Was würdet ihr nun anders machen?

Selbstverständlich kann man immer einiges anders machen, ob es dann besser wäre, bleibt spekulativ, weil unerfindlich.

Es gibt ja drei Arten von Heldenentwicklungen. Der Held verändert sich zum positiven, der Held verändert sich zum negativen und dann gibt es noch jene Kategorie Heldenentwicklung, in die Perry Rhodan fällt. Der Held hat die Wahrheit bereits »gepachtet«, verändert sich also nicht, besteht durch seine innere Wahrheit jeden äußerlichen Test und verändert am Ende sein Umfeld. Wie schwierig ist aus Exposicht die Figur Perry Rhodan für die Entwicklung der Handlung?

Gar nicht schwierig. Rhodan ist eine großartige Figur, die die Handlung mal vorantreibt, die aber auch mal innehält und reflektiert. Auch Rhodan verändert sich, wie jeder von uns; schließlich ist er, was jeder von uns ist oder doch sein möchte: ein offener, auf- und unabgeschlossener Mensch.

Hartmut, du hast am Osnabrücker PR-Con gesagt, dass in jedem Roman etwas Wichtiges stehen muss – habt ihr das bislang konsequent umgesetzt?

Das will ich doch hoffen.

Bei der Umsetzung der Expos in die Romane kann es bekanntlich zu Abweichungen kommen. Wie erstaunt seid ihr, wenn ihr dann den Roman liest und der Autor hat einen anderen Zugang zum Expo gefunden, als ihr gedacht habt?

Nicht sehr erstaunt. Wir sind ja selbst Autoren und müssen bei jedem selbst Expo den wieder neuen Zugang zum Exposee finden. Dass wir die Exposees schreiben, ändert daran beklagenswerter Weise nichts. Das ist übrigens auch zu Zeiten der Kollegen Scheer, Voltz, Feldhoff und so weiter nicht anders gewesen und bei Scheer manchmal besonders eklatant, wenn sein Roman – zum Beispiel der 50er – die Hauptfigur (in diesem Fall Atlan) ganz anders entwickelt, als er selbst sie im Expo angelegt hat.
(Anmerkung: Wie K.H. Scheer das Expo zu Band 50 angelegt hat, kann man unter anderem im Audiofile von Con in Osnabrück nachhören.
https://soundcloud.com/user-10236976-685170665/osnabruck-2019-hartmut-klaus)

Und welcher Roman hat euch am meisten überrascht?

Michaels pralinenkundiger Tenga-Roman.

Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Handlung (Perry sucht auf der Station Bully in drei Heften, Perry wandert fünf Hefte lang über Ilya) in die Länge gezogen wurde. Was waren eure Überlegungen für diese Art der Aufteilung?

Gute Geschichten brauchen ihre angemessene Zeit, und wir schreiben Geschichten für Leser, die gute Geschichten lesen wollen. Ich bin davon überzeugt, dass gute Geschichten gründlich erzählt werden müssen. Für »Reader´s Digest“-Best-of-and-as short as-possible-Ansätze« habe ich nie Verständnis gehabt. Man geht doch auch nicht im Gebirge wandern, um Abkürzungen zu finden.

Die Ladhonen sind in den Bänden 3001-3003 ausführlich beschrieben worden, nun sind sie in den Hintergrund getreten. Jetzt habe ich von Band 2700 und dem Techno-Madhi gelernt, dass manche Figuren erst später so richtig relevant werden. Gehören die Ladhonen zu der Macht des Bösen, dem Perry noch gegenüberstehen wird?
(Dass sie nur Piraten sind, kann ich gar nicht glauben, da ihr ihnen immerhin drei Romane gewidmet habt.)

Die Ladhonen werden so ausführlich beschrieben, weil sie von Bedeutung sind. Im Hintergrund sehe ich sie nicht.

Das Zain-Konstrukt ist so etwas wie die mysteriöse Figur, von der die anderen immer nur erzählen, d.h. ihr betreibt bislang Foreshadowing. Was kommt da auf Rhodan zu?

Einiges. Und zwar aus vielen Richtungen.

Die Cairaner sammeln Lebensenergie, auch in den ausweglosen Straßen. Wie viele davon gibt es? Und wie vertragen sich diese Straßen mit ihrem Friedensmotto?

»Die« Cairaner gibt es ebenso wenig wie »die« Akonen oder »die« Menschen. Sie sind eine reiche, komplexe Kultur.
In den Augen der Cairaner, die die Straßen betrieben, vertragen sich diese Institutionen offenbar bestens mit ihrem Friedensmotto.
Übrigens sollen selbst auf unserem beengten Planeten mit seinen wenigen Milliarden Einwohnern Staaten existieren, die sich durchaus als landfriedensorientiert und zivilisiert betrachten, und doch die Todesstrafe praktizieren.
Und es sollen selbst bei uns in Europa hin und wieder Menschen geben, die Todesstrafe und Folter unter bestimmten Bedingungen für akzeptabel halten und befürworten.
Ich erinnere mal daran, dass die Todesstrafe in Hessen im Jahr 2018 aus der Landesverfassung gestrichen worden ist. So lange her ist das nicht.
In diesem Fall würde ich deswegen differenzieren, übrigens von einer durchaus fremdartigen Kultur auch nicht erwarten, dass sie sich in ihren Vorstellungen von Frieden und Recht nach den europäischen Standards des frühen 21. Jahrhundert richtet. Schärfer formuliert: ich fände eine solche Identität der cairanischen Vorstellungen mit den hierzulande gegenwärtigen befremdlich und unglaubwürdig.

Bislang kennen wir als »Gegner« nur die Cairaner. Nach den bisherigen Informationen muss es mindestens noch eine weitere Macht geben, nämlich jene, die die Erde und Luna versetzt hat. Wann tritt diese Macht auf?

Zu gegebener Zeit. Wenn es sie denn gibt.

Und war Saessbekker schon ein Vorbote dieser Macht?

No spoiler, please.

KNF hat angedeutet, dass Rhodan in eine ferne Galaxis aufbricht – ist es das Geviert der Cairaner oder der Ort, an dem Terra versetzt wurde?

Warum ein »oder«?

Seit mehreren Bänden trägt Perry unfreiwillig ein Organoid in sich.
Wieso hat er es noch nicht entfernen lassen?

Wo steht, dass er es sich nicht hat entfernen lassen?

In Band 3014 wimmelt es in der THORA vor Personen, die ein Organoid tragen und somit die THORA unterwandert haben. Was sagt das über die Sicherheit in Bulls Raumschiff aus?

Es sagt aus, dass es, wie überall in diesem Universum, keine absolute Sicherheit gibt. Es sei denn in Märchen, wo man am Ende eine unerschütterliche Idylle erreicht hat.
Wo aber Sicherheitsgaranten und Sicherheitsgefährder dieselbe hohe Kompetenz zeigen, werden mal die einen, mal die anderen die Oberhand haben.
Man stelle sich außerdem vor, die Arkoniden und ihr Robotregent, die Topsider, die Posbis, die Meister der Insel, der cappinsche Sonnensatellit und so immer weiter wäre von unüberwindbaren Sicherheitssystemen geschützt gewesen – Rhodan hätte dann keine Chance gehabt: Ende der Geschichte irgendwo deutlich vor Heftroman 50.
Und nur die Terraner in den Zustand paradiesischer Unangreifbarkeit zu setzen, wäre ersten unrealistisch (man rufe sich mal in Erinnerung, wie viele vermeintlich absolut sichere Systeme jeden Tag in unserer Realität versagen), und zweitens wäre es erzählerisch unfair.

Auch an euch die Frage, die ich schon Uwe Anton zu Band 3013 gestellt habe.
Rhodans Ansprache an Bord der THORA verrät den Verlauf des Zyklus … können wir uns jetzt eigentlich die Hefte sparen, denn eines Tages werdet ihr die Erde wiedersehen und dann auch ins Solsystem zurücktransferieren. Wie halten die Autoren im Zyklus die Spannung aufrecht, obwohl jedem Leser das Ende klar ist?

So gesehen, könnte man sich (fast) jeden Krimi sparen: Der Täter wird gefasst. Schließlich könnte man sich sogar das ganze Leben sparen: Der Held der eigenen Geschichte stirbt.
Aber wer wollte das und warum sollte er es tun, warum sparsam sein?
Leben und Literatur stehen nicht unter Sparzwang und sie verfolgen solche Sparkonzepte nicht. Bleiben wir verschwenderisch und gespannt auf das Was, Wann, Warum, Wer, Wie, Wozu, mit welchen Mitteln!


Daran gleich anknüpfend zitiere ich Christoph aus dem Interview zu seinem Band 3004 zitieren:
»Die Ausgangssituation von PR 3000 vermischt diese Motive (Anmerkung: Mahlstrom und Cantaro-Zyklus): Fügt schon in der Ausgangssituation Neues dazu … und dann ist alles völlig anders als damals. Finde ich schon — echt alles.« Provokante Frage: Perry findet die Erde, will sie mit Ilya tauschen und die Erdbevölkerung wehrt sich dagegen?

Schaun wir mal.

Ich gehe davon aus, dass die Erde sich irgendwann wieder im Solsystem befindet – würde Perry die Ayees dafür opfern?

Ich gehe davon aus, dass Rhodan keine Person ist, die andere Lebewesen für die eigenen Ziele opfert.

Wo ist eigentlich Monkey? Und wie verbringt er so seine Zeit?

Monkey spielt eine zentrale Rolle im Zyklus. Expos liegen längst vor; Romane folgen.

Und zum Abschluss. Die Interviewserie ist in dieser Form ja neu im Perryversum. Gab es für euch beim Lesen der Autorenantworten schon Aha-Erlebnisse? Und falls ja, welche?

Ich fand alle diese Interviews bisher spannend, die Fragen wie die Antworten aufschlussreich. Ich möchte keine davon hervorheben und dadurch die anderen herabsetzen. Mir gefällt dieses Format sehr, danke Dir.

Hartmut, ich danke dir für deine Zeit und freue mich schon auf die nächsten Hefte.