Rezension zu Star Wars Episode VIII – Die letzten Jedi

Seit wenigen Tagen ist der neue Star Wars Film in den Kinos. Episode VIII trägt den Titel „Die letzten Jedi“.  Die Geschichte um die machtbegabte Schrottsammlerin Rey, den zur dunklen Seite der Macht gefallenen Ben Solo alias Kylo Ren und die Widerständler Poe Dameron und Finn werden von Regisseur Rian Johnson weiter erzählt.

Vorsicht Spoiler

Handlung: Der Widerstand ist in der Defensive und wird von der Ersten Ordnung gejagt. Während einer Entscheidungsweltraumschlacht gelingt es Kylo Ren nicht, seine Mutter, General Leia, zu töten. Dennoch wird sie verletzt. Die kleine Flotte des Widerstands ist auf der Flucht und wird von der ersten Ordnung gejagt.

Derweil versucht Rey, einen verbitterten Luke Skywalker zu überreden, sie zu unterweisen. Doch Luke hat mit den Jedi eigentlich abgeschlossen und zeigt sich mehr als mürrisch.

Kylo Ren und Rey können eine telepathische Verbindung aufnehmen. Ren versucht, Rey auf die Dunkle Seite der Macht zu ziehen, während Rey glaubt, sie könne Ren bekehren. Rey bleibt hartnäckig gegenüber Luke und entlockt ihm einige Geheimnisse.

Währenddessen rennt dem Widerstand die Zeit davon. Finn bricht mit BB8 und der Widerständlerin Rose auf, um Hilfe zu holen, während Poe Daemeron sich mit der Vize-Admiralin anlegt, weil er glaubt, sie würde die restlichen Rebellen in den Tod führen…

(C) Wired.com

Fazit:

Episode VIII ist nicht schlecht, er ist nur anders. Der Erzählstil von Rian Johnson ist anders. Johnson bemüht sich um ein Star Wars Feeling mit vielen, vielen kleinen Hinweisen auf alte Geschichten. Wir haben Yoda dabei, viel Nostalgie und doch fehlt etwas. Der Film wirkte auf mich eher wie ein Abschied von dem Star Wars Bekannten, ein Requiem auf Luke Skywalker und der Einleitung in Rian Johnsons neue Trilogie. Doch das schadet eigentlich Episode VIII sehr, denn es gibt ja noch die XI. Auch merkt man hier deutlich, dass ein Lucas fehlt, der die Dinge im Ganzen plante. Von Film zu Film zu sehen, tat dem Film nicht gut.

Vielleicht war der Film auch etwas zu lang. Zumindest die „Verfolgungsjagd“ im All war doch etwas komisch.

(C) Vanity Fair & Disney Wikia

Snokes Tod war überraschend, aber auch ärgerlich.  Die Begründung, dass man über Palpatine wenig wusste in „Rückkehr der Jedi-Ritter“, hakt gewaltig, denn inzwischen ist man auch als Star Wars Fan daran gewöhnt, Hintergründe mitzubekommen. Palpatines Hintergrund wurde durch die Prequels und Clone Wars Serie ausgiebig beleuchtet, und gerade nachdem die Autoren mit Episode VII einen Zeitsprung machten und – wider Erwarten – die Galaxis wieder ins Chaos stürzten, wäre mehr Hintergrund zu wünschen gewesen.

Sicher war Snokes Tod auch zu schnell und übereilt. Denn es fehlt den neuen Episoden an echten Schurken. Kylo Ren ist als aufbrausender Psychopath in Ordnung, es fehlt ihm aber an einiges, um Anführer zu sein. General Hux ist eine Witzfigur, der ja noch inkompetenter ist als Admiral Ozzel aus „Das Imperium schlägt zurück“.  Und Capt. Phasma ist schon tot.

Der Tod  von Luke Skywalker tut richtig weh und kommt – wie auch der von Snoke – vermutlich eine Episode zu früh. Vielleicht wäre er gar nicht nötig gewesen. Luke als Lehrmeister neuer Jedi wäre wertvoller gewesen als sein Tod.

Schön war jedoch, dass Leia (Carrie Fisher) viele Szenen hatte und ihren letzten Film positiv gestalten konnte. Wie es mit der Figur Leia in Epsiode XI weitergeht, ist ungewiss. Vermutlich wird sie einfach rausgeschrieben werden müssen.

(C) E! Online

Die Schauspieler überzeugen – es ist einiges an Humor drin, was dem Film auch gut tut. Die Entwicklung von Rey, Poe und Kylo Ren ist gut, wenngleich bei Kylo es eben den faden Beigeschmack hat, dass er Snoke gekillt hat, um selbst die erste Ordnung zu übernehmen. Doch Ren wirkt dazu zu unstabil. Die Begegnung mit Luke Skywalker auf Cait hat das gezeigt. Der Konflikt zwischen Poe und Leia und vor allem der Vize-Admiralin war sehr interessant. Es deutet wohl an, dass Poe irgendwann die Rebellen anführen wird.

Finn hat das Problem, dass er die schlechteste Storyline hat und mit Rose eine eher langweilige SW-Figur an die Seite gestellt bekommt. Der Konflikt mit Phasma ist nach einem kurzen Kampf wieder vorbei – womit auch Potenzial verschenkt wurde.

C-3 PO, Chewie, R2 und BB-8 haben wieder ihre komischen und guten Momente.

Der Gastauftritt von Frank Oz als Meister Yoda war natürlich klasse.

Zu den Höhepunkten des Films gehört ganz klar der Soundtrack von Altmeister John Williams, der hier wieder einen schwungvollen Score mit tollen alten und neuen Elementen komponiert hat. Ein kleiner Höhepunkt war die Schlachtsequenz auf Crait mit dem Falken, in der eine neue Version von „Tie Fighter Attack“ gespielt wurde, welche nun zum dritten Mal in einem Film vorkommt.

Episode VIII ist ein Film, der mich und auch die 12 Freunde, mit denen ich im Kino war, mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Enttäuschung, Unverständnis oder einfach das Fehlen des Star Wars Feelings wurden bemängelt. Ich denke, ich werde Episode VIII noch etwas verdauen müssen, und es wird Zeit brauchen, bis ich mich mit ihm anfreunde… und ja, die Porgs sind niedlich!