Nach dem großen Erfolg der Interwiewserie zum „Mythos“-Zyklus folgt nun die Interviewserie light zum „Chaotarchen“-Zyklus. Die Expokraten Wim Vandemaan und Christian Montillon beantworten unter anderem, wieso Sichu Dorksteiger in der Milchstraße geblieben ist und wann Atlan in die Handlung eingreift.
Was war eure Erkenntnis aus dem Mythos-Zyklus und wie habt ihr das in den Chaotarchen-Zyklus einfließen lassen?
WV: Wir versuchen, für jeden Zyklus einen eigenen Rhythmus, eine eigene Erzählweise zu finden, um nicht in eine Wiederholungsfalle zu tappen. Insofern spielt der jeweilige Vorgängerzyklus keine Rolle.
Bislang gibt es zwei Handlungsebene – Milchstraße und Cassiopeia, sprich, die Helden wurden aufgeteilt. Welche Überlegungen standen hinter der Aufteilung?
WV: Jede Geschichte kann prinzipiell diese zwei Erzählstrategien verfolgen: einsträngig oder mehrsträngig, meist zweisträngig. Generell scheint mir: Hauptfiguren brauchen große Spielräume. Man stelle sich einen James Bond vor, der gemeinsam mit Iron Man und Jack Ryan agiert: Sie würden einander die Handlungsräume nehmen.
CM: Der Cassiopeia-Handlungsstrang hat eher das Entdecker-Element, die fremde Umgebung. Bei der Planung stellt sich also die Frage: Welche Figuren wollen wir da nutzen? Theoretisch passt das für alle, aber … nun, Figuren haben manchmal Vorlieben. Und dann gibt es ja noch den Blick in die Zukunft – den können die Figuren zwar nicht werfen, aber die Exposéautoren schon. Und wenn man weiß, welche Aufgaben warten, gibt das Hinweise darauf, welche Figuren man gerne mitnimmt. Weil man sie braucht. Oder welche man zu Hause lässt – weil man sie brauchen würde, es aber doch spannend ist, wenn sie nicht dabei sind. Aber zu sehr durchplanen darf man es auch wieder nicht. Es ist lebendig, nicht starr.
Der wissenschaftlliche Verstand von Sichu Dorksteiger wird offenbar in der Milchstraße aus eurer Sicht mehr gebraucht als in der Zwerggalaxis Cassiopeia. Sind das Überlegungen, die ihr im Vorfeld anstellt?
WV: Sichu Dorksteiger ist als Ministerin in der Regierung gebunden; Perry Rhodan folgt seinem neuen Amt.
In der Milchstraßen-Ebene mischt die Superintelligenz ES wieder in einem Langzeitplan mit, da sie eine Gefahr in der Zukunft erkannt hat. Es geschieht, weil es geschah, ist ja vorbei, die Scheerung Scherung hat auch jeden Vorausblick unmöglich gemacht, wie also kann der Wanderer von zukünftigen Entwicklungen etwas wissen?
WV: Das ist nicht korrekt. ES hat keinen konkreten Plan, sondern eine Vorsorge getroffen, das ist etwas anderes. Pläne müssen nun die Kastellane machen – sie setzen nicht einfach einen Langzeitplan um.
CM: Verzeih mir, dass ich deine Frage korrigiert habe: du hattest dort die „Scheerung“ stehen, aber Kollege KHS hatte die gar nicht entwickelt.
In 3112 erfahren wir die Entstehung des Dolans Jason – wie wichtig sind euch solche Querverbindungen zu vorherigen Zyklen?
WV: Wir finden sie schön.
CM: Außerdem ist das gute alte PERRY RHODAN-Tradition. Rückgriffe sind hin und wieder das Salz in der Suppe.
Dass FENERIK von einem neuen Chaotarchen Zou Skost getränkt worden ist, erstaunt mich. Bekommen es die Galaktiker mit einem Chaotarchen und mit der Materiesenke aus dem Mythos-Zyklus zu tun?
CM: Ach, das wird sich weisen. Und das ist ja schön, wenn du überrascht bist. So soll das sein.
So fremdartig Jochzor auch ist, am Ende zeigt er Mitgefühl und ermöglicht er Posmi und Ballard die Flucht – wie wichtig ist es euch, die Diener des Chaos differenzierter darzustellen?
WV: Wichtig.
CM: Die bösen Heftromanschurken, die schurkisch sind, weil sie die Schurken sind … die finde ich nicht ganz so prickelnd.
Bullys negativ geprägter Zellaktivator verspricht einiges an Konflikt. In der Miniserie WEGA hat Expokrat MMT Gucky und Bully aufeinander gehetzt. Wie sehr reizt es euch, Perry und Bully auf einander zu hetzen?
WV: Wir mögen Hetze generell nicht.
CM: Dem ist nichts hinzuzufügen.
Könnte durch einen Konflikt die beiden Charaktere geschärft oder vertieft werden?
WV: Im Prinzip: ja.
CM: Figuren reiben sich aneinander, indem sie Konflikte austragen. Atlan hat nicht zuletzt deshalb ja gleich zu Anfang, als er in der Serie auftauchte, Profil gewonnen.
FENERIK errichtet Präliminare Bastionen – das klingt für mich so, als soll Cassoipeia abgeschottet und verwandelt werden. Wie richtig oder falsch liege ich da?
CM: So richtig und so falsch, wie es die Zukunft der Serie zeigen wird, wenn wir alle weitergearbeitet, weitergeschrieben und/oder weitergelesen haben.
Unter uns, wer hatte die Idee zu den Galarien der Gharsen?
WV: Galeria Kaufhof (Vorsicht, Fake News!).
Mit dem Geheimsatelliten Troja greift ihr ein weiteres Teil aus der Vergangenheit der Serie auf. Sucht ihr gezielt danach? Fällt euch das spontan ein?
WV: Wir gehen wie unsere Kollegen vom Chaoporter nach dem Serendipitätsprinzip vor.
CM: DEINE Kollegen vom Chaoporter, lieber Wim! Meine Kollegen wohnen in der LEUCHTKRAFT.
Hartmut, ich erinnere mich an eine Aussage von dir auf einem Con, dass du Alaska nicht mehr in die Handlung hineinschreiben möchtest. Nun kommt zumindest sein Name und eine Aktion von ihm im aktuellen Zyklus vor. Hast du es dir anders überlegt?
WV: Ja.
CM: So kann’s kommen. Wäre ja auch traurig, wenn das nicht der Fall wäre. Also, dass man seine Meinung mal ändert.
Der Chaoporter vor der Havarie kurz vor einer Entdeckung gestanden, die fatale Folgen für die verwaiste Mächtigkeitsballung von ES und insbesondere für die Milchstraße gehabt hätte. Jetzt stellt sich mir die Frage, wieso ES das nicht einfach beseitigt ….
WV: ES ist nicht da.
Und eine letzte Frage … wann kehrt Atlan in die Handlung zurück?
WV: Zu gegebener Zeit.
Danke für eure Zeit.
Mehr zum gerade laufenden Erstauflage Zyklus „Chaotarchen“ findet iher hier:
https://www.perrypedia.de/wiki/Chaotarchen_(Zyklus)
Am 10. September 2021 findet der PERRY RHODAN Online Geburtstagsabend statt.
Mehr Infos hier:
https://www.proc.org/perry-rhodan-online-geburtstagsabend/
Ein Gedanke zu „Interview mit den Expokraten zum Chaotarchen-Zyklusviertel“