Olaf Brill
PERRY RHODAN
Mission SOL, Band 10
Die Höllenfahrt der SOL
Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 17. Oktober 2019, 64 Seiten, € 2,40, Titelbild: Dirk Schulz
Alexandra Trinley: Olaf, wenn man deinen Roman am Kiosk sieht und reinblättert, was muss man über die Ausgangssituation wissen, um ihn verstehen zu können?
Olaf Brill: Meine Philosophie ist ja, dass jeder PERRY RHODAN-Roman für sich stehen soll, egal welche Nummer er trägt oder was vorher geschehen ist. Du musst einfach sofort anfangen können zu lesen … und wirst dann eben gegebenenfalls neugierig: nicht nur darauf, wie es weitergeht, sondern auch, wie es zu besagter Ausgangssituation kam.
Alexandra Trinley: Das ist löblich. Und womit beginnt dein Roman?
Olaf Brill: Mein Roman beginnt inmitten einer gefährlichen Lage, in die mein Kollege Ben Hary das Raumschiff SOL am Ende des letzten Bandes gebracht hat. Darüber braucht man aber gar nichts Genaues zu wissen. Die SOL wird befreit, und dann beginnt der eigentliche Plot meines Romans, in dem die Solaner eine Reise antreten müssen, um eine weitere Gefahr für ihr Raumschiff abzuwenden.
Alexandra Trinley: Was zeigt das Tibi?
Olaf Brill: Das ist die Situation gleich zu Beginn des Romans! Die SOL, oder besser: ein Teil von ihr, ist in einer sogenannten Proto-Chaotischen Zelle gefangen, einem Raum, in dem die normalen physikalischen Gesetze nicht mehr gelten. Die Rettung naht, aber das Chaos greift nach dem Raumschiff!
Alexandra Trinley: Was hat das Chaos mit der Hölle zu tun, die im spektakulären Titel zur Sprache kommt? Was können wir uns unter der »Höllenfahrt der SOL« vorstellen?
Olaf Brill: Ich erkläre es gleich in den ersten Zeilen des Romans, wo in einem Lexikoneintrag der religiöse Ursprung des Ausdrucks »Höllenfahrt« repetiert wird: Der Heiland steigt in die Unterwelt hinab und befreit die Seelen der Verdammten. Der Titel bezieht sich also zunächst tatsächlich ganz konkret auf die Rettungsmission zu Beginn des Romans: Die alten Solaner sind im Chaos gefangen. Ihre Nachkommen stoßen in diese Hölle hinab, um die Vorfahren zu befreien. Der Titel passt aber auch auf die Handlung im Rest des Romans, in dem die SOL eine »höllische Reise« durchmacht.
Alexandra Trinley: Das muss dann freilich »Höllenfahrt« heißen.
Olaf Brill: Wir hatten verschiedene Titel-Vorschläge erwogen. Unser Exposé-Chef Kai Hirdt hatte einen Favoriten, ich einen anderen. Und dann eines Morgens unter der Dusche kam mir die Idee mit der »Höllenfahrt«. Ich legte alle drei Titel dem Chefredakteur Klaus Frick vor, mit Erläuterungen, was wir uns darunter vorgestellt hatten, und noch am selben Tag entschied er über den endgültigen Titel: meine Duschidee! Im Nachhinein finde ich, dass sie wirklich am besten zum Roman passt.
Alexandra Trinley: Da haben wir das Stichwort Kai Hirdt, über dessen Exposés viel gesprochen wird. Sie sollen ja recht umfangreich sein. Wie steht es da mit eigenen Einfällen?
Olaf Brill: Tatsächlich macht sich Kai sehr präzise Gedanken um Handlungsverlauf, dramaturgische Struktur, Entwicklung der Figuren und Einbindung der Einzelromane in die Gesamthandlung. Er legt all das in sehr genauen und fein ausgearbeiteten Exposés fest.
Nur diesmal war das Exposé noch gar nicht geschrieben, und ich hatte bereits eine ziemlich genaue Vorstellung, was ich in Band 10 gerne erzählen wollte. Also habe ich mich am selben Tag, als ich den Auftrag bekam, mit Kai in Verbindung gesetzt, noch bevor er sich dranmachte, das Exposé zu verfassen. Ich habe ihm verschiedene Gedanken und Ideen vorgetragen, und ihn ganz allgemein einfach vermittelt, was für eine Art Geschichte ich gerne schreiben wollte. Zum Glück ist Kai jemand, der sich gerne auf kreatives Ping-Pong mit anderen Künstlern einlässt. So haben wir uns wechselseitig mit Ideen und Vorschlägen bombardiert, und am Ende hatten wir eine ganz andere Story, als die, die an dieser Stelle ursprünglich geplant war.
Alexandra Trinley: Aber es gab doch vorher schon viel Vorplanung im Handlungsgerüst, oder?
Olaf Brill: Tatsächlich gab es ein sogar recht ausführliches Grundexposé für die ganze Serie, das Kai zu Beginn des Projekts verfasst hatte. Darin war die Handlung jedes Romans auf etwa einer Seite grob skizziert. Aber inzwischen waren wir ja etliche Monate weiter, und so ein Werk wie eine zwölfteilige Miniserie ist während ihrer Entstehung durchaus wandelbar. Da passiert zum Beispiel mal was Ungeplantes in den Romanen, und schon bekommt die Handlung eine ganz andere Dynamik. Solche Impulse nehmen wir durchaus auf, es gehört einfach zur Ausführung eines solchen Projekts. So haben wir am Ende möglicherweise ein Gesamtwerk, das zwar gut geplant war, aber das in vielen Details anders aussieht, als wir uns das zu Beginn vorgestellt hatten.
Dennoch waren Kai und ich wirklich verblüfft, als wir merkten, wie stark wir in der Schlussphase des Projekts noch am ursprünglichen Plan für Band 10 drehen konnten. Das ist ja immerhin der Band, in dem das letzte Viertel der Miniserie eingeläutet wird, also das große Finale! Trotzdem haben wir praktisch alles, was im ursprünglichen Plan stand, über den Haufen geworfen, und eine ganz andere Geschichte erzählt.
Alexandra Trinley: Wie interessant. Was war denn ursprünglich geplant? Und was hat dir daran nicht gefallen?
Olaf Brill: Das ursprüngliche Konzept war, dass die SOL von A nach B fliegt und dort dann die Haupthandlung weitergeht, es ging hauptsächlich um Heltamar und die Eoracten. Aber der Flug der SOL würde mehrere Wochen dauern, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass unterwegs nicht etwas Erzählwürdiges unter den Solanern geschehen würde. Denn wir waren genau an der Stelle angekommen, an der die SOL wieder zusammengesetzt war und all diese verschiedenen Gruppen an Bord sind, alte und neue Solaner, und sie alle gehören irgendwie auf dieses Raumschiff, werden vielleicht für lange Zeit Bewohner der SOL bleiben und das zukünftige Leben an Bord prägen. Gleichzeitig gab es unter den verschiedenen Figuren und Gruppen Konflikte, die man nicht einfach einer Action-Handlung unterordnen konnte. Der Grundgedanke war also, dass wir endlich mal eine Geschichte erzählen mussten, die an Bord der SOL spielt. Das war die Geschichte, die ich erzählen wollte!
Alexandra Trinley: Und was wurde aus dem ursprünglichen Plan für Band 10? Habt ihr den völlig gekippt?
Olaf Brill: Das Faszinierende war ja, dass wir so spät im Lauf der Serie noch so flexibel auf neue Ideen reagieren konnten! Es war aber durchaus nicht das erste Mal. Zum Beispiel hatten Kai und Ben Hary, der Autor des Vorgängerbands, als Ben an die Arbeit ging, gemeinsam beschlossen, die eigentlich geplanten Schlusskapitel aus Band 9 rauszunehmen, um den Roman auf einem dramaturgischen Höhepunkt zu beenden. Das führte übrigens dazu, dass ich diese Kapitel für den Beginn meines Bandes übernehmen durfte. Immerhin hatte ich da die Ehre, die SOL wieder zusammenzusetzen – ein Höhepunkt, auf den die Leser seit Band 1 gewartet hatten! Elemente, die ursprünglich für meinen Band vorgesehen waren, wanderten wiederum in Band 11.
Alexandra Trinley: Hattest du durch die Übernahme von Bens Schlusskapiteln nicht zu wenig Platz für deine SOL-Geschichte?
Olaf Brill: Der Platz wurde tatsächlich ganz schön knapp. Ich glaube, »Die Höllenfahrt der SOL« ist sogar der längste MISSION SOL-Roman geworden, und ich hätte gut noch 30.000 oder 50.000 Zeichen mehr schreiben können! Aber es hat sich dann alles erstaunlich gut gefügt. Der Autor hat ja auch ein Gespür dafür, wie lang so ein Roman wird. Ich wusste zum Beispiel die ganze Zeit während des Schreibens, dass ich eine Situation am Ende des Romans, die im Exposé recht umfangreich ausgearbeitet war, etwas simpler lösen würde, und ich hatte nur eine ungefähre Ahnung davon, wie ich das machen wollte. Hat aber gut geklappt!
Es passiert auch – mehr oder weniger stark ausgeprägt – beim Schreiben jedes Heftromans, dass der Autor die Vorschriften des Exposés spontan noch ändert. Das Exposé skizziert ja erst einmal nur den Stand der Arbeit, bevor der Autor mit dem tatsächlichen Schreiben beginnt. Wenn es dann losgeht, ist es ganz normal, dass der mit dem Schreiben Beauftragte merkt, dass die Handlung hier und da etwas anders laufen muss. Der Autor entwickelt neue Ideen, und manchmal machen die Figuren einfach, was sie wollen!
Alexandra Trinley: Was haben deine Figuren gemacht?
Olaf Brill: Zum Beispiel tritt bei mir die Figur Fee Kellind viel früher auf, als im Exposé vorgesehen. Aber als ich eine gewisse Szene schrieb, merkte ich plötzlich, dass da jetzt einfach Kellind reinkommen musste! Es war eine richtige Entscheidung. Die Figur hat dadurch im Roman mehr Profil bekommen. Nur aus diesem Grund war es dann übrigens Fee Kellind, die die Kopplung der SOL befehligt.
Alexandra Trinley: Die große weibliche Hauptperson der Miniserie ist Mahlia Meyun, die von der einfachen Heilerin im Tal der Verdammten durch Hypnoschulung, die Erweiterung ihres Horizonts bei der Raumfahrt und die Förderung durch Perry Rhodan eine derart rasante Entwicklung durchläuft, dass sie zur Kommandantin der SOL-Zelle 1 aufsteigt. Eine sehr starke Frauenfigur, die durch ihre Probleme beim Entwickeln ihres Führungsstils im Vorroman direkt unsympathisch wirkt, bei dir jedoch heranreift. Bekam sie den Heilerberuf aufgedrückt, um bei all den Führungsqualitäten genug »Weibliches« an sich zu haben, also »nett« genug zu bleiben?
Olaf Brill: Kai Hirdt hat die Entwicklung der Figuren präzise geplant, zu drei oder vier Hauptfiguren gab es von Beginn an sehr detaillierte Datenblätter, wie sie sich im Laufe der Serie weiterentwickeln und auch verändern würden. Mahlia macht dabei sicherlich die komplexeste Entwicklung durch, und dabei wurde sie in den letzten Romanen ja zur regelrecht unsympathischen Person, weil sie aufgrund all der Ereignisse glaubte, sie müsse in die Rolle der Anführerin hineinwachsen. Mit den technischen Möglichkeiten der SOL, die ihr plötzlich zur Verfügung standen, hatte sie auch die Macht, einen Führungsanspruch durchzusetzen. Dann merkt sie, dass ihr dies eigentlich nicht liegt.
Ob ihre Berufung als »Heilerin« besonders »weiblich« wirken sollte, musst du Kai Hirdt fragen, der die Figur so entworfen hat. Ich glaube nicht, dass er sich dabei an Geschlechterrollen orientiert hat. Mahlia hat von Anfang an diese Rolle im Dorf, und dann steigt sie gewissermaßen zur Heilerin der SOL auf. Das kann man durchaus nicht nur im medizinischen, sondern auch in einem höheren Sinn interpretieren: Denn bei all den Figuren und Gruppierungen, die es auf die SOL verschlagen hat, gibt es eine Menge Verletzungen, die geheilt werden müssen.
Mahlia findet also in der Rolle als Heilerin ihre ursprüngliche Bestimmung. Diese ist übrigens in der Familie seit Generationen angelegt. Gerade in meinem Roman trifft sie ja ihre Urahnin Annek Mayonnlyn, die auch schon eine »Heilerin« war. Mayonnlyn ist übrigens eine Nebenfigur aus dem Kanon der PERRY RHODAN-Serie. Sie hat, wenn ich nicht irre, in PERRY RHODAN 2068 einen kleinen Auftritt.
Alexandra Trinley: Wie verstehst du den Charakter Roi Dantons und sein Verhältnis zu seinem Vater?
Olaf Brill: Die ursprüngliche Geschichte Roi Dantons ist ja die des Sohns, der sich vom übermächtigen Vater emanzipieren will. Deswegen erfand Michael Reginald Rhodan die Kunstfigur Roi Danton und schlüpfte in seine Rolle. Das ist auch schon mein Lieblingsmoment der Roi-Danton-Geschichte: als wir ihn in PERRY RHODAN 300 als König der Freihändler kennenlernen, mit rotem Frack, Dreispitz, Riechfläschchen und Stockdegen, noch bevor Perry Rhodan weiß, dass dieser unmögliche Kerl sein verlorengegangener Sohn ist.
Ich mag auch den Kontrast zwischen den Figuren Perry Rhodan und Roi Danton. Mir gefällt es zum Beispiel, Perry etwas spröde darzustellen und unbeholfen, wenn es darum geht, Emotionen zu zeigen. Viele Kollegen sagen ja, sie schildern ungern Rhodan als Figur, weil er so überhöht und unantastbar ist. Aber ich komme mit ihm prima klar, und mein Zugang zu ihm ist: Er ist dieser wichtige Mann, der immer das Richtige tun muss und immer das Wohl der Menschheit im Auge hat. Und deswegen hat er Probleme, zum Beispiel ein gesundes Verhältnis zu seinem Sohn aufzubauen. Obwohl er ihn natürlich liebt. Wie seine Reaktion zeigt, als es darum geht, Danton aus der Hölle, pardon: aus der Proto-Chaotischen Zone zu befreien.
Roi wiederum hat sich inzwischen natürlich zu einem gefestigten Charakter entwickelt, der auch ohne die Danton-Persona auskommen kann. Ich würde sagen, er blickt ironisch auf diese frühe Notwendigkeit seiner Charakterentwicklung zurück. Und obwohl er in seinem späteren Leben ja noch manche finstere Phase durchstanden hat, kehrt er am Ende doch immer wieder zu einem positiven Selbstbild zurück.
Jedenfalls hat es mich sehr gefreut, ihn in meinem Roman deutlich fröhlicher und sympathischer zeigen zu dürfen als in den Vorgängerbänden. Das ist meines Erachtens der Roi Danton, wie er sein sollte: Erfahren, hochintelligent, im rechten Moment zur Stelle. Grundsätzlich eine positive Figur, aber eben auch ein vielseitiger Mann. Bei mir zitiert er Schiller, Poe und Seneca. Roi ist ein gebildeter Mann, ein Schöngeist. Und daneben eben auch ein knallharter Raumoffizier, der sich, ohne mit der Wimper zu zucken, in den nächsten Risikoeinsatz stürzt. Ich glaube, das ist die richtige Charakterisierung für diese Figur.
Alexandra Trinley: Über Danton könnten wir sicher lange weiterreden. Übrigens ist der »Alarm im Sektor Morgenrot« (PR 300) auch einer meiner Lieblingsromane ever. Aber eigentlich ist ja PRMS 10 das Thema dieses Gesprächs. Mir fiel auf, dass in deinem Roman, der so übersichtlich daherkommt, unterm Strich unheimlich viele Figuren verbaut sind, während eine Hauptfigur der Miniserie, Pravo Ylapp, recht wenig Platz einnimmt. Und Kai erzählt ja, wie viel Wert er auf die konsistente Charakterentwicklung in der Abfolge der Romane gelegt hat. Was habt ihr beiden da gedreht?
Olaf Brill: Gut beobachtet! Das haben wir natürlich alles mit Absicht gemacht. Wir haben in diesem Roman nicht nur sehr viele Figuren, sondern springen mit ihnen auch durch sehr viele Handlungsebenen. Der Witz ist, dass wir dabei nicht einfach alles Mögliche unverbunden nebeneinander erzählen, sondern dass alle Handlungsebenen ineinander verzahnt sind, sodass im Grunde eine fortgehende Geschichte erzählt wird – die Geschichte der Höllenfahrt der SOL –, nur dass Teile der Geschichte immer wieder von anderen Figuren übernommen werden.
Wir sind sehr stolz auf diese Konstruktion und glauben, dass sie in diesem Roman sehr gut funktioniert. Es gibt so viele Romane, die einfach zwei unterschiedliche Geschichten nebeneinander her erzählen und immer kapitelweise zwischen zwei Handlungsebenen springen. So etwas funktioniert nur, wenn der Leser weiß, wie die Ebenen zusammenhängen, oder wenn der Autor jederzeit eine Verbindung zwischen den Ebenen herstellt. Wenn zum Beispiel Edgar Rice Burroughs Tarzan von seinem Gefährten trennt, als sie ins Innere der Erde zum sagenhaften Kontinent Pellucidar vorstoßen, und der Autor in beiden Handlungsebenen ein Gewitter niedergehen lässt: Da weiß der Leser genau, wo jeder zum selben Zeitpunkt ist!
Was Pravo Ylapp angeht, so haben wir ihn in diesem Roman tatsächlich absichtlich etwas zurückgenommen. Er ist klarerweise eine der Hauptfiguren unserer Miniserie, sogar eine, die eine große Entwicklung durchmacht. Ist dir aufgefallen, dass er in einer Szene vorkommt, in der er gar nicht selbst auftritt? Perry Rhodan denkt einmal flüchtig daran, dass Pravo ein künftiger Kommandant der SOL sein könnte.
Aber wir haben ihn am Anfang des Romans in diese Höllenmaschine gesteckt, aus der er – ebenso wie Roi Danton – nur knapp mit dem Leben entkommt. Da haben wir uns gedacht: Dass Danton schnell wieder fit ist, das können wir mit seinem Zellaktivator erklären. Aber Pravo lassen wir mal eine Weile im Krankenlager, sonst wirkt es unglaubwürdig. Ich kann aber versprechen, dass Pravo in den beiden Schlussromanen noch eine große Rolle spielen wird!
Alexandra Trinley: Deine Vorgänger erwähnten, bei den Romanen dieser Miniserie extrem wenig Zeit gehabt zu haben. Wie lief das bei Band 10?
Olaf Brill: Seltsam, nicht? Diese Miniserie wurde wirklich von langer Hand und sehr präzise vorbereitet. Dennoch lief uns am Ende die Zeit davon und die meisten Autoren hatten sehr wenig Zeit für die Ausführung ihrer Romane. Nach meiner Erfahrung bekommt der Autor zwischen Erhalt des Exposés und Abgabetermin vier bis fünf Wochen Zeit zum Schreiben eines Miniserien-Romans. Diesmal war es deutlich weniger.
Alexandra Trinley: Bist du mit dem Ergebnis zufrieden?
Olaf Brill: Man muss das Ergebnis ja in Beziehung setzen zu den Bedingungen, unter denen es entstanden ist. Sicher hätte man noch weiter am Text feilen können. Aber er musste halt irgendwann abgegeben werden, das Heft sollte ja wenige Wochen später bereits am Kiosk liegen. Klar ist: Eine Eigenschaft, die ein Autor bei PERRY RHODAN mitbringen muss, ist, sein Skript in vorgegebener Zeit liefern zu können. Und die ist meist sehr knapp!
Dennoch bin ich diesmal sehr zufrieden. Ich hatte ja den »Vorlauf« durch die Diskussionen mit dem Exposé-Autor. Und ich hatte einen Stoff, den ich schon im Entwurf mitgestaltet hatte und der mir lag. Da machte es auch nichts, dass ich nur noch wenig Zeit zum Schreiben hatte. Ich hatte viel Spaß dabei und hoffe, die Leser fühlen sich bestens unterhalten.
Alexandra Trinley: Mir hat’s gefallen. Dann vielen Dank für die Auskünfte, Olaf. Bis zur nächsten Miniserie?
Olaf Brill: Das hoffe ich doch stark! Ich stehe jedenfalls weiterhin gerne zur Verfügung.
Die Lese- und Hörprobe gibt es auf der PERRY RHODAN-Website.
Weiterführende Informationen liefert die Perrypedia.