Trotz Urlaub findet Hartmut Kasper Zeit für die Fragen von Roman Schleifer. Er verrät dabei, ob ES sterben könnte und was die RAS TSCHUBAI im Galaxien-Geviert sucht.
Schreibst du für dich selbst ein »normales« Expo wie für alle anderen Autoren auch oder genügen dir ein paar Stichworte?
Es ist ein normales Expo.
Welche Anweisungen hat der Expokrat in dir dem Autor für Band 3025 gegeben?
Keine.
Bei einem Roman eines Exposè-Autors erwarten sich die Leser eine Enthüllung, einen Meilenstein des Zyklus. Wenn du dich selbstkritisch hinterfragst: Inwieweit bist du dem mit Band 3025 gerecht geworden?
Solche Erwartungen wecke ich nicht. Mein Expo ist ein normales Expo und muss es sein, da es ja passieren könnte, dass ich als Autor des Romans ausfalle und eine Kollegin oder ein Kollege einspringen muss.
Im Roman wird ein Hilfsvolk einer Superintelligenz von einem Hilfsvolk einer anderen Superintelligenz aus einer anderen Galaxis über den Tisch gezogen. Ist das wirklich schon ein kosmisches Komplott, wie es im Untertitel und im Roman geschrieben steht? Was steckt da wirklich dahinter?
Man wird sehen.
Ist die Gabe der Thesanit, in die Zukunft zu blicken, angeboren?
Wird man sehen.
Die Superintelligenz VECU kann frei entscheiden, ob sie einen Auftrag der Kosmokraten annimmt. Seit wann lassen die Kosmokraten die freie Wahl?
Wir kennen weder die Anzahl der Kosmokarten/Chaotarchen noch die der Superintelligenzen, geschweige denn dass wir wüssten, wie sich deren Beziehungen zueinander gestalten. Ich denke, jedes kosmokratische Subjekt verfolgt eine eigene subjektive Agenda; und diese Agenda verfolgt es, wenn es die Kooperation mit SI sucht, mit jeder SI auf je eigene Weise.
Zitat: »Ist der Wanderer tot?« Wäre das für die RHODAN-Serie denkbar? ES tot?
Aus der Tatsache, dass man vom Tod vieler Superintelligenzen weiß, folgt deren Sterblichkeit. Auch ES war bereits in seiner Existenz bedroht gewesen (Suprahet, Schwarm). Für die Kollegen Scheer, Voltz und andere war dies also denkbar. Und wir stehen in ihrer Tradition.
Zitat: »Superintelligenzen leben nicht. Wie sollten sie da sterben?« Was meint der Cairaner damit. Wieso leben Superintelligenzen nicht?
Wer weiß? Möglicherweise meint er, dass SI nicht im biologischen Sinn leben.
Gucky möchte die Landschaft der Schmerzteleportation erforschen. Ist das ein Versprechen? Werden wir die Hintergründe der Landschaft der Schmerzteleportation bis 3099 gelöst sehen? Oder ist das einer jener Punkte, die ihr jetzt schon für den nächsten Zyklus einschlägt?
Man wird sehen.
Atlan erwähnt die Ladhonen und die Shenpadi, in ihrer Rolle als tollpatschige, aber achtbare Forscher. Ich frage mich grade, wie oft die Shenpadi bislang schon vorgekommen sind. Ich kann mich nämlich nicht an sie erinnern. (Was natürlich nicht aussagekräftig ist …)
Die Bedeutung einer Figur oder eines Volkes hängt meiner Einschätzung nach nicht von der Anzahl der Auftritte ab.
Peter Glasmacher stellt auf Facebook eine interessante Frage: »Sind die Cairaner nun Leichenfledderer oder Tatortreiniger?« Wie siehst du das?
Die Cairaner bereinigen das Universum von womöglich gefährlichen Hinterlassenschaften.
Rhodan samt der RAS TSCHUBAI bricht in das Galaxien-Geviert auf. Wozu? Es gibt dort nur zerstörtes Gebiet. Was hofft er, dort zu finden?
Eine Spur zur Erde. Und Spuren lassen sich auch in zerstörten Gebieten finden – sonst wäre Archäologie ein unsinniges Unterfangen.
Danke für deine Zeit und noch einen schönen Urlaub.
Verena Themen stellte sich den Fragen von Roman Schleifer und verrät unter anderem, ob sie die Figur Perry Rhodan nervt und wie Perry damit umgeht, dass sein Name unbekannt ist.
Verena in Band 3024 bedienst du die Technikfans mit einigen neuen Technologien. Wie schwer ist es, im Perryversum die Technik weiter zu entwickeln? Woran orientierst du dich?
Erstaunlicherweise kommt man trotz der Fülle an Vorhandenem immer noch gelegentlich auf neue Ideen – die muss man halt notfalls dann festhalten, wenn man sie hat, zur späteren Verwendung. Inspirationen kommen teilweise von den Exposé-Autoren, aber oft auch aus dem Kreis meiner Technik-Helfer (vor allem Holger Logemann und Gregor Paulmann mit gelegentlicher Schützenhilfe von Michel Van, mit dem Holger oft zusammenarbeitet). Ohne diese Jungs würde ich gnadenlos untergehen (schon alleine das Zusammenschreiben unserer Ideen kostet mich manchmal eine Unmenge Zeit). Aber ehe es jetzt Anfragen regnet – schon bei drei Leuten auf einen Konsens zu kommen ist manchmal schwer, dieser Kreis wird daher nicht mehr erweitert. Hinweise nehmen wir aber natürlich trotzdem gerne mal entgegen.
Rhodan sinniert darüber, dass es einen noch verborgenen Antagonisten gibt. Ich stimme ihm da überein, auch weil in MMTs Roman dieser Saessbekker vorgekommen ist. Die Vorschau auf die nächsten Hefte lässt darauf schließen, dass dieser Antagonist erst nach Band 3030 auftauchen wird. Warum so spät?
Weil wir noch andere Schauplätze zu bedienen haben, und der Leser sicher auch noch von ein paar weiteren alten Bekannten, Institutionen und Reichen wissen möchte, was aus ihnen geworden ist. Auch sollten wir den bekannten Antagonisten „Cairaner“ nicht aus dem Blick verlieren …
Wenn die Cairaner nur die Nutznießer des Raptus Terrae sind, was wollten die wirklichen Verursacher damit bezwecken? Warum nutzen sie die Situation in der Milchstraße, die sie verursacht haben, nicht aus?
Wolltest du diese Frage nicht eher einem der Exposé-Autoren stellen? Du glaubst doch nicht, dass wir anderen bereits in diese Dinge eingeweiht sind?
War der Raub vielleicht kein Raub, sondern eine Rettung?
Wer weiß? Es wird sich zeigen … irgendwann!
Auch in deinem Roman wird über die negative Prägung von Bullys ZAC spekuliert. Atlans ZAC stammt immerhin von THEZ – wieso gab es da nie Überlegungen, dass Atlan manipuliert sein könnte?
Selbst wenn – Thez hat sich als eine im Kern positive Kraft entpuppt. Ich denke, deshalb macht sich darüber niemand so richtig Sorgen, obwohl es natürlich im Bereich des Möglichen wäre. Andererseits hat Thez sich freiwillig aus dieser Realität zurückgezogen – welches Interesse an Manipulation sollte es also noch haben?
Die Chaotarchen dagegen … sind eben die Chaotarchen.
Zitat: »Vermutlich förderte die Anwesenheit von potentiell Unsterblichen die Neigung zu Konservativismus.«
Wie siehst du das?
Ich bin der Meinung, dass Alter nicht mit steifer Haltung im Kopf korreliert – ich habe schon sehr progressive Senioren und sehr verknöcherte Jugendliche erlebt ^^ Und wenn unsere ZA-Träger Leute gewesen wären, die zu Konservativismus neigen, wären sie vermutlich nie ZA-Träger geworden. Allerdings können sie natürlich eher abschätzen, bei welchen Themen sich Umstürze lohnen und wo man die Dinge besser langsam angehen lässt. Dass Stillstand Rückschritt ist, dürfte ihnen dagegen klarer sein als den meisten anderen Menschen ohne diese „Langzeitperspektive“.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass das Umfeld der ZA-Träger manchmal – bewusst oder unbewusst – glaubt, mit einer konservativen Haltung bei ihnen mehr zu punkten.
Sabru vermutet aufgrund von Rhodans Aussehen, dass er von einem rückständigen Planeten stammt. Perry Rhodan ist ja bekanntlich für einen Autor einen schwierig zu handhabende Figur. Freust du dich, wenn du Perry verbal eine »reinwürgen« kannst? Wie sehr nervt dich Perry als Figur?
Das war nicht Rhodan, den sie in dem Moment angeschaut hat, sondern Klavs Herm Luetyens, der Sicherheitschef der RAS TSCHUBAI, bekannt aus PR 2903. Es gibt gewisse Ähnlichkeiten, mit denen ich in dem Moment durchaus gespielt habe, aber er hat blaue Augen, nicht graue, und er hat diese Neigung zu Allergien.
Nerven tut Perry mich kein Stück, immerhin war er der Held meiner Jugend, bis Atlan daherkam. Trotzdem schaue ich auch immer noch gerne in seine stahlgrauen Augen und schreibe ihn so, wie ich ihn damals empfunden habe, nicht als Zauderer, sondern als Mann der – wenn auch durchaus gut überlegten – Tat. Am liebsten aber aus der Außenperspektive, wie eigentlich bei allen Unsterblichen.
Sabru unterstellt Atlan, dass er und Sichu ein Paar sind. Würde die Serie gewinnen, wenn Atlan Perry die Frau ausspannt? Immerhin hatten wir so einen Konflikt zwischen den „Jungs“ noch nie.
Doch. Perry hat Atlan Gesil ausgespannt. (Anm: Äh … daran kann ich mich gar nicht erinnern. Also, ich halte das für einen Mythos … :-D)
Aber nein – auch hier spiele ich zwar gerne mit Andeutungen, aber in meiner Gedankenwelt wissen Sichu und Atlan ganz genau, wo sie stehen; sie sind ein gutes Team, haben eine ähnliche Wellenlänge in manchen Dingen, aber mehr ist es auch nicht und wird es auch nicht werden, wenn es nach mir geht. Allerdings hatte ich auch nicht mit einer festen Bindung zwischen Sichu und Perry gerechnet, insofern … am Ende liegt es in der Hand der Exposé-Autoren.
Perry, Atlan und Sichu schwärmen über die Kochkünste eines Naats an Brod der Station. Gibt es auf der RT keine guten Köche?
Doch, sicherlich. Aber auch unsere oberen Zehntausend haben sicher erstklassige Köche an Bord und gehen trotzdem gerne auch mal zu einem anderen Starkoch und loben dessen Essen. Und ob an Bord der RAS jetzt gerade Starköche ständig das Essen zubereiten, bezweifle ich auch.
Perry Rhodan lüftet seine Identität, in dem er im letzten Drittel seinen richtigen Namen sagt, nur wirkt der nicht mehr. Hat der Sofortumschalter immer noch nicht begriffen, dass er vergessen wurde? Wie sehr schmerzt ihn, dass er nach fast 4000 Jahren wieder ein normaler Mensch ist?
Manche erinnern sich ja durchaus noch – es gibt ja auf Rudyn das Terraneum zum Zweck der Erinnerung; da wird Perry sicher eine prominente Rolle spielen. Aber das Odium hat eben auch gewisse Nebenwirkungen wie die, dass man auch die zu Zeiten Terras prominenten Personen ins Reich der Mythen verweist. Und wenn dir dann jemand gegenübersteht und sagt „Ich bin Rapunzel“, wirst du sicher nicht gleich denken „OK, das ist DIE Rapunzel!“ – selbst, wenn sie tolles langes Haar hat 🙂
Ich bezweifle im übrigen, dass es ihn schmerzt, ein normaler Mensch zu sein. Es gab immer wieder Zeiten, da hat er sich genau das gewünscht, und ich denke, er genießt es eher, in gewissem Maß wieder von vorne beginnen zu können – all die Erwartungen, die früher in ihn gesetzt wurden, sind weg, er kann mit deutlich weniger Druck agieren; dem unterliegt jetzt Bully :). Mag sein, dass manches auch schwieriger ist, weil der Name „Perry Rhodan“ nicht mehr so zieht wie früher (oder auch nur mit Verzögerung), aber meist schafft er es ja doch, aufgrund seiner Ausstrahlung auch da Verbündete zu gewinnen, wo die Dinge schwierig aussehen.
Michael Marcus Thurner stellte sich den Fragen von Roman Schleifer und beantwortet unter anderem, was ihm in dem Manuskript nicht zu 100 % gelungen ist und wer zu Gucky niciht »Kleiner« sagen darf.
In Band 3023 drehst du den Spieß um: Statt Atlan schilderst du seinen onyronischen Gegenspieler aus der Ich-Perspektive (und das noch ziemlich erfrischend und lebensecht). Was war deine Überlegung, den Roman so anzulegen?
Ich hab mit dem onryonischen Piraten zu schreiben begonnen. Dessen Aufgeblasenheit hat richtiggehend danach geschrieen, ihn aus der Ich-Perspektive zu schildern, also hab ich das mal versucht – und ich hab das Ergebnis der ersten ein, zwei Arbeitstage gemocht. Also blieb für Atlan bloß die »normale« Er-Perspektive. Siehe auch meinen Blogeintrag: https://mmthurner.wordpress.com/2019/07/24/einige-worte-zu-perry-rhodan-3023
In diesem Blogeintrag steht auch, dass dir manches in dem Manuskript nicht zu 100 % gelungen ist. Nenn uns ein Beispiel. Und welches Manuskript ist dir zu 100 % gelungen?
Die Schilderung Aurelias hab ich nicht sonderlich gut angelegt. Da hatte ich einen strukturellen Fehler drin, auf den mich Klaus N. Frick später aufmerksam gemacht hat. Ich war ziemlich angefressen auf mich deswegen. Und bevor Du nachfragst, was ich damit meine: Ich habe sie zu früh aus dem Rennen genommen. Ich hätte ihr Schicksal weiter hinten im Text auflösen müssen. 100prozentige Zufriedenheit kann’s wohl nie geben. Aber es gibt Texte, die ich für gelungener halte als andere. Die Kurzgeschichte »Die Leben des Blaise O’Donnell« zum Beispiel hab ich irrsinnig gemocht. Die hab ich locker-flockig in einer sehr schlechten privaten und beruflichen Phase geschrieben – und sie hat einfach geklappt. Obwohl ich da ohne viel nachzudenken drauflos geschrieben hab, ist sie in meinen Augen sehr rund geworden.
Auf der RAS TSCHUBAI sollte sich doch nur qualifiziertes Personal befinden – immerhin haben diese Leute sehenden Auges den Untergang riskiert, um den Weltenbrand aufzuhalten und haben es mit einem Zeitsprung gebüßt. Und jetzt haben einige Bordmitglieder Angst vor einem Piraten und wollen klein beigegeben?
Natürlich sind da irrsinnig kompetente Fachkräfte mit an Bord des Schiffs, die nur wenige Gefahren scheuen. Ich denke aber, daß es bei unterschiedlichen Bedrohungsszenarien unterschiedliche Reaktionen geben kann.
Gucky bezeichnet sich als »größter Mutant des bekannten Universums«. Wird er bescheiden? (Und eigentlich ist er ja kein Mutant …)
Gucky ist bescheiden, wann auch immer ER es will. Oder willst Du mit ihm darüber diskutieren? Nein, er ist kein Mutant, aber er war ja auch Mitglied des Mutantenkorps. Das ist halt alles Definitionssache.
Atlan nennt Gucky oftmals »Kleiner«. Ist das eine adäquate Anrede für den größten Mutanten des bekannten Universums?
Atlan darf das. Punkt. Bully und Perry dürfen das. Punkt. Monkey darf das nicht. Punkt. (Anmerkung: Dann freue ich mich schon, wenn du ein Manuskript mit Monkey und Gucky kriegst und diesen Dialog einbaust …)
Zitat: »Wir bleiben situationselastisch.« Ist das eine Anspielung an einen ehemaligen österreichischen Minister?
Aber ganz sicher ist es das! »Situationselastisch« war bei uns in Österreich ja auch Wort des Jahres (2013), und das muß schon anständig gewürdigt werden.
Gucky ist in deinem Band reichlich nervös. Kann ein Mehrtausendjähriger überhaupt noch nervös sein?
Da bin ich mir absolut sicher. Klar hat er schon jede gefährliche Situation x-mal durchgemacht, aber ich denke, daß er gegen körperliche Reaktionen wie einen Adrenalinschub nicht ankommt.
Atlans Extrasinn spekuliert, dass die Cairaner die Ladhonen gar nicht unter Kontrolle bringen wollen. Arbeiten sie vielleicht wirklich zusammen, damit die Cairaner eine Legitimation haben?
Das soll ich Dir jetzt beantworten? Ernsthaft? Soll ich Dir vielleicht auch gleich verraten, wie die Serie ausgeht? 🙂 (Anmerkung: Wie die Serie ausgeht, habe ich schon auf dem PR-Tag in München im Feburar auf der Bühne erfragt und erfahren …)
Köstlich fand ich Guckys Spruch. »Ich bin nicht dicklich, sondern lediglich für den Winter gerüstet.« Ist er von dir oder vom Lektor?
Ich hatte eine etwas andere Wortwahl, aber prinzipiell wollte ich diesen Text so stehen haben.
Bis jetzt haben sich alle Sorgen um Bullys ZAC gemacht. Wieso wird ausgeblendet, dass Atlan auch einen neuen ZAC in sich trägt? Schließlich weiß niemand, wie sich der THEZ-ZAC auswirken könnte. Ist das Thema bei den Autoren/Expokraten?
Klar denken wir an solche Sachen.
Du lässt übrigens nach, Roman. Ist Dir denn wirklich nicht aufgefallen, dass es in Ogygia an Bord der RAS TSCHUBAI einen Eissalon und einen Eismacher namens »Tichy« gibt? Auf Twitter hat mich ein österreichischer PERRY-FAN bereits drauf angesprochen … Zur Erklärung für Nicht-Wiener: Der »Eissalon Tichy« ist einer der bekanntesten in ganz Wien. Wer jemals seine Eismarillenknödel gegessen hat, will nie mehr wieder aus Wien wegziehen. (Anmerkung: Schleichwerbung unterstütze ich nur, wenn ich bezahlt werde.)
Der Titelbildzeichner von Band 3015 stellte sich den Fragen von Roman Schleifer. Unter anderem verrät er, wie es zur Zusammenarbeit kam und was er künstlerisch an seinen Kollegen schätzt.
Dominic, wie kam es bei Band 3015 zur Zusammenarbeit?
Ich lernte damals im Rahmen der PR-Action Innenillustrationen Klaus Bollhöfener kennen. Nun beinahe zehn Jahre später meldete er sich und fragte, ob ich Bock hätte wieder einmal etwas für PERRY RHODAN zu zeichnen. Band 3015 war sozusagen nochmals ein herantasten und gucken, ob ich geeignet wäre.
3015 war ein Schlüsselroman in dem Zyklus. Wusstest du davon? Warst du nervös?
Ich hatte keine Ahnung davon. Nervös war ich trotzdem genug.
Wie oft hast du am Tibi gefeilt, bevor du es abgeschickt hast?
Recht lange. Es hat mich gefreut, dass es ohne Korrekturwünsche durch gewunken wurde.
Wie hast du das Motiv ausgewählt?
Klaus N. Frick hat mir eine ziemlich genaue Beschreibung gegeben. Mit Ausschnitt aus dem Exposé und sogar Moodbildern. Das hat mir den Einstieg erleichtert.
Du hast bei PR-Action insgesamt zwölf Innenillus gemacht. Wie war damals die Arbeit daran? Kamen die Vorschläge von den Autoren, dem Expokraten oder der Redaktion? Oder hast du selbst nach Lesen der Manuskripte ausgewählt.
Ich habe die Innenillus für PR-Action vor zirka zehn Jahren machen dürfen. Es war ein Test um zu sehen, wie ich mich schlage und ob ich als TitelbildZeichner überhaupt in Frage käme. Die Sujets durfte ich selber auswählen. Soweit ich mich erinnere hatte ich jedoch hier und da Vorschläge von der Redaktion für die Bilder, musste mich jedoch nicht daran halten. Das heißt, ich durfte die fertigen Romane vor allen anderen lesen. Das war auch das erste mal, dass ich mich richtig mit dem Perryversum auseinander gesetzt habe und ich war begeistert. Zum malen hörte ich mir die Hörbücher der allerersten Folgen an und recherchierte auf der Perrypedia. Als großer Comicfan kam ich natürlich auch nicht um die vielen Bildergeschichten herum. Für die Aligatorfarm habe ich später für »Perry unser Mann im All« zwei Kurzgeschichten gezeichnet. Dann ging jedoch lange nichts mehr mit PERRY RHODAN bei mir. bis mich vor ein paar Monaten Klaus anrief und fragte, ob ich noch interessiert sei, Tibis zu gestalten.
Auf welches Innenillus von PR-Action bist du stolz?
Die Innenillu für PRA 13 mit Tanisha Khabir wie sie auf den Geysiren reitet, ist wahrscheinlich meine liebste.
Was ist dein Lieblingsmotiv? (Raumschiffe, Menschen, Komos-Zeichnungen?)
Ich male am liebsten Menschen.
Arbeitest du analog oder digital?
Die PR-Tibis male ich komplett digital. Teils auf dem iPad, teils auf am Computer mit Wacombildschirm. Ansonsten arbeite ich jedoch immer noch sehr viel und gerne analog.
Was gefällt dir an Swen Pappenbrocks Titelbildern?
Er schafft es den Retro-Charme der älteren PR Titelbildern beizubehalten und trotzdem moderne, ansprechende Illustrationen zu machen. Es steckt viel handwerkliches Können und Liebe zum Detail in den Bildern.
Was gefällt dir an Arndt Drechslers Titelbildern?
Er kreiert in einem sehr modernen und technischen Stil extrem schöne Lichtstimmungen. Auf seine Raumschiffe bin ich aus künstlerischer Sicht echt etwas neidisch.
Was gefällt dir an Dirk Schulz’s Titelbildern?
Die spektakulären Perspektiven und die oft leicht verzerrten Proportionen gefallen mir sehr. Die Covers wirken oft wie Filmstils und erzählen Geschichten.
Was fällt dir leichter? Tibis oder Innenillus?
Beides macht Spaß und keins fällt wirklich leicht.
Hand aufs Herz: Liest du seit 3000 auch die Romane? Oder liest du die PR-Romane ohnehin?
Ich habe gerade länger keine mehr gelesen. Ich bin vor kurzem zum zweiten mal Vater geworden und auch sonst lief so viel, dass ich den Faden total verloren habe. Ich hoffe da aber bald mal wieder den Anschluss zu finden. Vielleicht wieder über die Hörbücher während dem Zeichnen.
Wann dürfen wir wieder mit einem Tibi von dir rechnen?
Das weiß ich leider noch nicht.
Danke für deine Zeit.
Homepage des Schweizer Autors. https://dominicbeyeler.com/
Michael Marcus Thurner verrät unter anderem, ob es eine Vorlage für Bulls Spiel gab und welchen Szenen er sich leichter schreibt.
Die Cairanerin Lehumun sagt zu Zunurudse, dass die Cairaner nicht viel über die offensiven und defensiven Waffensysteme der THORA wissen. In Band 3014 schildert Michelle jedoch, dass es in der THORA von Cairanischen Agenten nur so wimmelt. Da müssten die doch eigentlich mehr herausgefunden haben …
Wie wir mittlerweile wissen bzw. trefflich spekulieren können, sind die Cairaner kein homogenes Volk. Nicht jeder weiß alles.
Warum will Zurundse eigentlich nicht wissen, warum Lehumun zu dem Treffen mit Bull mitwill? Immerhin ist Lehumun eine Zivilistin …
… und sie ist eine der Gefährtinnen seines Vorgesetzten. Will er sich denn wirklich mit ihr anlegen und damit um seine Karriere bangen?
Bull lamentiert, dass er sich wünscht, er hätte mehr Zeit für Fitness. Tagtäglich wolle er trainieren und seinen Körper in Form bringen. Wie autobiografisch sind diese Sätze?
Wenn Du mich damit meinst, dann jammere ich natürlich gern darüber, viel zu viel sitzen zu müssen und zu wenig Zeit für Bewegung zu finden. (Großer Seufzer.) Was Bully betrifft, so hatte der ja immer schon Probleme mit seiner Figur.
Bull fragt den TARA-Psi ob er ausgeruht sei. Äh … der TARA-Psi ist doch ein Roboter, wieso fragt Bull ihn, ob er ausgeruht ist.
Das ist ein Scherz, Du Blitzgneißer!!!
(Hatten wir nicht bei einem anderen Interview kürzlich das Thema „Humor“? Daß ihn nicht jeder und immer verstehen würde? – Quod erat demonstrandum.)
Wieso verstößt Bully gegen das Grundprinzip der Verhandlungen, der Verhandlungs-Entscheider ist nicht der Verhandlungsführer?
Weißt Du denn, wie Verhandlungsprinzipien 3.500 Jahre in der Zukunft aussehen? Weißt Du, wie es ist, mit Aliens zu diskutieren? Hast Du diplomatische Erfahrungen, die über ein paar Jahrtausende reichen?
Gibt es ein Vorbild für das Spiel, das Bull und Zurundse spielen?
Jein. Ich hab vage Angaben von der Expokratur dazu erhalten. Ich persönlich habe leider sehr, sehr intensiv an das Duell zwischen Sean Connery und Klaus Maria Brandauer im (nichtkanonischen) James Bond-Film „Sag niemals nie“ denken müssen. Da spielen die beiden auch in einer Art Holo um das Schicksal der Welt.
Ich hab mich bemüht, möglichst weit weg von diesem Bild zu kommen.
Die Aktion von Spin und dem TARA-PSI zu den Daten der Cairaner zu kommen, erinnert mich an den Firesale in Die Hard IV. Stand der Film Pate?
Kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mich an diesen Film nicht erinnern.
Die Hälfte der Handlung des Romans spielt in einem Zelt – und dennoch ist es spannend. Was ist leichter? Eine »statische« Szenerie oder Weitläufigkeit?
Entscheidend ist ja nicht das Zelt, entscheidend sind die beiden Figuren. Die sind ganz und gar nicht statisch. Das war für mich der Reiz an der Sache. Hier konnte ich viel dialogisieren, ein bißl ein Psychospiel aufziehen, diesen einen Cairaner definieren und mich auch wieder mal mit Bull beschäftigen.
Ich könnte nicht sagen, ob ich mich mit Weitläufigkeit oder mit einer statische Szenerien besser zurecht finde. Es kommt immer auf das Figurenensemble an. Auf den Spannungsaufbau. Darauf, was aus einem Charakter rauszuholen ist.
Wäre Rhodan hier mit einem Cairaner im Zelt gesessen, wären die Szenen ganz anders geworden, davon bin ich überzeugt. Bulls vermeintliche Impulsivität ist wirklich ein schönes Element, mit dem ich spielen konnte.
Die Künstlerin Gaby Hylla (DORGON) hat einen Entwurf zur Figur der Zemina Paath aus der aktuellen Perry Rhodan Handlung gemacht. Was haltet ihr von dem Entwurf?
Gaby schrieb dazu:
Ich habe nachdem ich die 3000 gelesen habe, angefangen Zemina umzusetzen. Bei mir schaut sie ganz anders aus. Jeder hat beim Lesen eben eine andere Vorstellung der Figuren.
Leo Lukas stellt sich den Fragen zu Band 3021 und verrät, warum Kostumbildner in seinem Roman feucht träumen und was Klaus N. Frick über Band 3021 nicht verraten werden sollte.
Leo, gab es schon einmal ein Expo, bei dem du dir zu Beginn gesagt hast: Das kann *ich* nicht umsetzen?
Ja, mehrfach; bei allen Exposé-Autoren, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe. Manchmal konnte ich dann den Band abgeben bzw. mit einem Kollegen tauschen; manchmal durfte ich mir das Expo sehr stark in meinem Sinne umgestalten.
Was war für dich diesmal das Interessante im Expo von Band 3021?
Dass ich mich sehr strikt daran halten musste, weil vieles später im Zyklus wieder aufgegriffen und bedeutsam wird. Ich musste also ein bisschen »mit angezogener Handbremse« schreiben. Das hat mir diesmal allerdings nicht viel ausgemacht, weil ich mit dem Expo grundsätzlich gut zurecht kam. Ich empfand es vielmehr, wie gesagt, als spezielle Herausforderung.
Uwe Anton hat in Band 3019 bei den Kapitelnamen Karl May herangezogen. Was hast du einfließen lassen?
Nichts vergleichbar Auffälliges. Also, so gut wie nichts. Genau genommen: überhaupt nichts.
(Pst, nicht weitersagen, schon gar nicht dem Chefredakteur: Der Name einer Nebenfigur verweist, österreichisch ausgesprochen, auf ein historisches Vorbild, das ebenfalls nicht selten Prügel bezog.)
Ein Kapitel heißt »Der feuchte Traum aller Kostümbildner« – was träumen die Kostümbildner Feuchtes?
Naja, die Verkleidungsfähigkeiten des neuen SERUNS – so etwas würde viele mir bekannte Theaterleute in höchste Ekstase versetzen.
Zitat: »Manchmal beneidete Perry Rhodan jüngere Leute um ihren unerschütterlichen, naiven Optimismus.« Zeichnet Perry nicht genau dieser Optimismus aus? Wieso beneidet er die anderen für etwas, das er selbst hat?
Optimistisch ist er schon noch immer, naiv aber wohl nicht mehr. Und seine Unerschütterlichkeit hat auch schon das eine oder andere Mal gewackelt …
Im Forum wird von manchen Lesern beklagt, die Handlung schreite zu langsam voran. Was sagst du zum Vorwurf, die fünf bisherigen Bände auf Ilya hätten zu wenige entscheidende Erkenntnisse gebracht?
Als ich noch »nur« lesender Fan war, ging es mir auch oft nicht schnell genug. Aber das liegt halt u.a. auch daran, dass die (Expo-) Autoren zwar in so gut wie jedem Roman wichtige, oft sogar zyklusrelevante Dinge einbauen, diese aber eben nicht als solche herausgestellt werden dürfen – weshalb sie vielen (Quer-) Lesern schlicht nicht auffallen.
Und dann gibt’s halt auch noch das dramaturgische Element. Ich mochte schon als Kind gern Musicals, doch die Tanzeinlagen habe ich immer gehasst, und geschimpft über die »blöde, sinnlose Hopserei!« Was habe ich später bei jedem Musical, bei dem ich Regie geführt habe, begeistert inszeniert und tagelang geprobt? Richtig, Tanzeinlagen. Man braucht’s einfach.
Es ist ähnlich wie mit der Blondine, der im Spukhaus eingeschärft wird, sie soll nicht allein in den Keller gehen. Als Zuschauer raufst du dir die Haare, weil die blöde Kuh sich nicht dran hält. Als Drehbuchautor schickst du sie natürlich, hämisch grinsend, bei der ersten Gelegenheit hinunter.
Band 3020 von Michelle Stern endet mit einem Paukenschlag. Im Interview mit Roman Schleifer verrät sie ihre Reaktionen auf Expos und ob sich Anspielungen im Band finden.
Du schreibst den vierten Band auf Ilya, Rhodan und sein Team reisen zu Fuß, per Bahn und im Luftschiff über den Planeten und es gibt das Monster of the week in unterschiedlichen Variationen (Pflanzen, Seeungeheuer, fliegende Tiere, Erdtiere). Sofern das nicht alles Expo-Vorgaben sind. Wie stimmen sich die Autoren ab, damit es nicht zu wiederholungen kommt?
Tatsächlich war hier viel Expovorgabe und ansonsten haben wir uns E-Mails geschrieben und uns ausgetauscht. Soweit die Texte vorher schon fertig waren, konnte ich sie auch in der Rohfassung lesen, vor der Überarbeitung.
Ich hatte den Eindruck, dass dein Band dazu diente, die Handlung noch ein Heft zu verzögern, um Leos Band 3021 vorzubereiten. Vermutlich hast du für ihn ein paar Verschränkungen eingebaut. Wie intensiv hast du dich mit Leo abgestimmt?
Ich habe mit Leo einige Mails gewechselt und hatte die Rohfassung seines Anfangs vorab.
Wie geht es dir, wenn du das jeweilige Expo öffnest? Nervös? Gespannt? Angst?
Ganz verschieden. Idealerweise ruhig und gelassen. Immerhin weiß ich inzwischen, dass meine Erstreaktion nicht unbedingt ausschlaggebend ist. Manchmal sagt mir ein Expo zu, manchmal nicht – aber im Laufe des Prozesses wird es ohnehin meine eigene Geschichte. Das kann leicht oder schwer von der Hand gehen.
Was war am schwierigsten vom Expo 3020 umsetzbar?
Es stand eine Vorgabe darin, die mir so eben nicht logisch vorkam. Das Schwierigste ist, mir dann nicht selbst im Weg herumzustehen. Egal ob die Vorgabe nun logisch ist oder nicht – ich muss sie umsetzen. Wenn ich etwas schreibe, das für mich nicht logisch ist, merke ich das meinem Text an. Da quillt die Unsicherheit aus jedem Adjektiv. Deshalb schreibe ich einfach nichts mehr, was für mich nicht logisch ist. Die Exposés geben immer auch eine gewisse Freiheit Dinge eben nicht zu schreiben oder anders zu lösen. Genau das ist in dem Fall meine Aufgabe.
Hartmut hat in Osnabrück gesagt. »Ob ein Expo umsetzbar ist, merkt man erst beim Schreiben.«
Gab es schon mal ein Expo, dass du gar nicht schreiben konntest und zurückgeschickt hast?
Nein. Aber es gab Expos, die ich stark geändert habe. Wobei ich schon dankbar bin, wenn ich merke, mit diesem Exposé komme ich gut zurecht. Dann dauert der ganze Schreibprozess deutlich kürzer und ich habe mehr Zeit für andere Dinge. Das muss auch in dem Sinn nicht am Expo liegen.
Gerade schreibe ich einen halben NEO und habe Ewigkeiten gebraucht, bis ich wusste was ich schreiben will. Das Expo war logisch und gut, keine Frage. Es ging mehr darum, wie kann ich diese Geschichte spannend gestalten und was möchte ich schreiben.
Uwe hat Karl May und Formel-1 in 3019 eingebaut, ersteres offensichtlich, letzteres ziemlich versteckt. Welche Anspielungen finden wir in deinem Band?
Ich kann mich nicht erinnern in diesem Band speziell etwas eingebaut zu haben. Neulich habe ich Freunde von früher getroffen, die mich auf das Pylonenfußball angesprochen haben, das wir gemeinsam gespielt haben und das in Band 3007 »Zeuge der Jahrhunderte« vorkommt. Aber ich mache das auch nicht immer. Eben so wie es kommt. Oft spontan.
Siad vermisst die Bewunderung, die Tenga entgegengebracht wird. Was ist der Grund, dass sie bewundert werden will?
Ich hätte Siad in dem Roman gern mehr Raum gegeben, leider hat das so nicht hingehauen. Hier hätte ich gern mehr ausgearbeitet – das habe ich dann aber eben aus Platzgründen nicht.
Dass man es allgemein auch einmal mögen oder genießen kann, von anderen bewundert zu werden – braucht es da einen ganz speziellen Grund?
Tenga stand eben im Rampenlicht und Siad hätte sich das für sich auch einmal gewünscht – sich mehr in den Vordergrund zu spielen. Gleichzeitig hat sie dieses Verhalten aber abgelehnt. Was wir uns selbst verbieten, bekämpfen wir manchmal in anderen, die uns dann entsprechend unsympathisch sind – weil das eine Seite von uns ist, mit der wir nicht im Reinen sind.
Wie geschrieben, ich wäre hier gern ein wenig tiefer gegangen, doch in dem Roman hat das letztlich nicht gepasst.
Perry Rhodan taucht auf und Bull gelingt mit ihm als »Druckmittel« der Einflug ins Solsystem. Perry Rhodan ist auf Ilya und prompt verlangen die Cairaner ein Treffen mit dem Orakel. Alles Zufall?
Das ist die große Frage. Sicher nicht. Aber wie genau hängt es zusammen? Hat allein Bulls Vorstoß dafür gesorgt, dass die Cairaner eine engere Bindung oder besser Kontrolle wollten?
Im Expo stand es nicht explizit drin, wie das zusammenhängt.
Bei dir kommt der Begriff »Sternenrad« zum ersten Mal vor, den Hartmut am Osnabrücker Con unfreiwillig gespoilert hat. Erzähl uns mehr darüber.
Ha, ha! Soll heißen: Nö, sorry. Mache ich nicht. Frag Hartmut.
Expo-Autor Hartmut Kasper stellte sich den Fragen von Roman Schleifer und spricht unter anderem darüber, ob Perry Rhodan eine schwierige Figur ist und wie Monkey seine Zeit verbringt.
Hartmut, der Zyklus begann nicht mit einem Paukenschlag, sondern der Leser ist mit Perry Rhodan langsam in die neue Situation in der Milchstraße hineingeglitten. Was waren eure Beweggründe, den Zyklus langsam anzugehen?
Rhodan findet sich in einer neuen Situation, in der, wie er herausfindet, alte Sicherheiten nicht mehr gelten und nichts und niemand vertrauenswürdig sein muss – wie Atlan deutlich mahnt, eine Mahnung, die Rhodan beherzigt. Also beginnt Rhodan damit, sich selbst ein Bild zu machen, ohne die Sicherheit seiner Leute und seines Schiffes zu gefährden. Das tut er, ohne zu zögern, aber auch nicht vertrauensselig. Wenn sich neue Aspekte ergeben, korrigiert er seine Pläne. Rhodan übereilt nichts, da ja auch nichts drängt: Offenbar befindet sich die Milchstraße in einem zwar labilen, aber nicht ihre Existenz gefährdenden Gleichgewicht – so muss es ihm wenigstens nach Auswertung der vorliegenden Daten erscheinen. Also handelt er ebenso vernünftig wie zielbewusst.
Gefühlt haben viele Leser mit Band 3000 und dem Zyklus große Erwartungen an die Handlung gehabt. Kann man solchen Erwartungen überhaupt gerecht werden?
Da Leserinnen und Leser durchaus sehr verschiedene Erwartungen haben, lässt sich das pauschal nicht beantworten.
Ein Fünftel des Mythos-Zyklus ist vorbei. Nachträglich betrachtet: Was würdet ihr nun anders machen?
Selbstverständlich kann man immer einiges anders machen, ob es dann besser wäre, bleibt spekulativ, weil unerfindlich.
Es gibt ja drei Arten von Heldenentwicklungen. Der Held verändert sich zum positiven, der Held verändert sich zum negativen und dann gibt es noch jene Kategorie Heldenentwicklung, in die Perry Rhodan fällt. Der Held hat die Wahrheit bereits »gepachtet«, verändert sich also nicht, besteht durch seine innere Wahrheit jeden äußerlichen Test und verändert am Ende sein Umfeld. Wie schwierig ist aus Exposicht die Figur Perry Rhodan für die Entwicklung der Handlung?
Gar nicht schwierig. Rhodan ist eine großartige Figur, die die Handlung mal vorantreibt, die aber auch mal innehält und reflektiert. Auch Rhodan verändert sich, wie jeder von uns; schließlich ist er, was jeder von uns ist oder doch sein möchte: ein offener, auf- und unabgeschlossener Mensch.
Hartmut, du hast am Osnabrücker PR-Con gesagt, dass in jedem Roman etwas Wichtiges stehen muss – habt ihr das bislang konsequent umgesetzt?
Das will ich doch hoffen.
Bei der Umsetzung der Expos in die Romane kann es bekanntlich zu Abweichungen kommen. Wie erstaunt seid ihr, wenn ihr dann den Roman liest und der Autor hat einen anderen Zugang zum Expo gefunden, als ihr gedacht habt?
Nicht sehr erstaunt. Wir sind ja selbst Autoren und müssen bei jedem selbst Expo den wieder neuen Zugang zum Exposee finden. Dass wir die Exposees schreiben, ändert daran beklagenswerter Weise nichts. Das ist übrigens auch zu Zeiten der Kollegen Scheer, Voltz, Feldhoff und so weiter nicht anders gewesen und bei Scheer manchmal besonders eklatant, wenn sein Roman – zum Beispiel der 50er – die Hauptfigur (in diesem Fall Atlan) ganz anders entwickelt, als er selbst sie im Expo angelegt hat. (Anmerkung: Wie K.H. Scheer das Expo zu Band 50 angelegt hat, kann man unter anderem im Audiofile von Con in Osnabrück nachhören. https://soundcloud.com/user-10236976-685170665/osnabruck-2019-hartmut-klaus)
Und welcher Roman hat euch am meisten überrascht?
Michaels pralinenkundiger Tenga-Roman.
Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Handlung (Perry sucht auf der Station Bully in drei Heften, Perry wandert fünf Hefte lang über Ilya) in die Länge gezogen wurde. Was waren eure Überlegungen für diese Art der Aufteilung?
Gute Geschichten brauchen ihre angemessene Zeit, und wir schreiben Geschichten für Leser, die gute Geschichten lesen wollen. Ich bin davon überzeugt, dass gute Geschichten gründlich erzählt werden müssen. Für »Reader´s Digest“-Best-of-and-as short as-possible-Ansätze« habe ich nie Verständnis gehabt. Man geht doch auch nicht im Gebirge wandern, um Abkürzungen zu finden.
Die Ladhonen sind in den Bänden 3001-3003 ausführlich beschrieben worden, nun sind sie in den Hintergrund getreten. Jetzt habe ich von Band 2700 und dem Techno-Madhi gelernt, dass manche Figuren erst später so richtig relevant werden. Gehören die Ladhonen zu der Macht des Bösen, dem Perry noch gegenüberstehen wird? (Dass sie nur Piraten sind, kann ich gar nicht glauben, da ihr ihnen immerhin drei Romane gewidmet habt.)
Die Ladhonen werden so ausführlich beschrieben, weil sie von Bedeutung sind. Im Hintergrund sehe ich sie nicht.
Das Zain-Konstrukt ist so etwas wie die mysteriöse Figur, von der die anderen immer nur erzählen, d.h. ihr betreibt bislang Foreshadowing. Was kommt da auf Rhodan zu?
Einiges. Und zwar aus vielen Richtungen.
Die Cairaner sammeln Lebensenergie, auch in den ausweglosen Straßen. Wie viele davon gibt es? Und wie vertragen sich diese Straßen mit ihrem Friedensmotto?
»Die« Cairaner gibt es ebenso wenig wie »die« Akonen oder »die« Menschen. Sie sind eine reiche, komplexe Kultur. In den Augen der Cairaner, die die Straßen betrieben, vertragen sich diese Institutionen offenbar bestens mit ihrem Friedensmotto. Übrigens sollen selbst auf unserem beengten Planeten mit seinen wenigen Milliarden Einwohnern Staaten existieren, die sich durchaus als landfriedensorientiert und zivilisiert betrachten, und doch die Todesstrafe praktizieren. Und es sollen selbst bei uns in Europa hin und wieder Menschen geben, die Todesstrafe und Folter unter bestimmten Bedingungen für akzeptabel halten und befürworten. Ich erinnere mal daran, dass die Todesstrafe in Hessen im Jahr 2018 aus der Landesverfassung gestrichen worden ist. So lange her ist das nicht. In diesem Fall würde ich deswegen differenzieren, übrigens von einer durchaus fremdartigen Kultur auch nicht erwarten, dass sie sich in ihren Vorstellungen von Frieden und Recht nach den europäischen Standards des frühen 21. Jahrhundert richtet. Schärfer formuliert: ich fände eine solche Identität der cairanischen Vorstellungen mit den hierzulande gegenwärtigen befremdlich und unglaubwürdig.
Bislang kennen wir als »Gegner« nur die Cairaner. Nach den bisherigen Informationen muss es mindestens noch eine weitere Macht geben, nämlich jene, die die Erde und Luna versetzt hat. Wann tritt diese Macht auf?
Zu gegebener Zeit. Wenn es sie denn gibt.
Und war Saessbekker schon ein Vorbote dieser Macht?
No spoiler, please.
KNF hat angedeutet, dass Rhodan in eine ferne Galaxis aufbricht – ist es das Geviert der Cairaner oder der Ort, an dem Terra versetzt wurde?
Warum ein »oder«?
Seit mehreren Bänden trägt Perry unfreiwillig ein Organoid in sich. Wieso hat er es noch nicht entfernen lassen?
Wo steht, dass er es sich nicht hat entfernen lassen?
In Band 3014 wimmelt es in der THORA vor Personen, die ein Organoid tragen und somit die THORA unterwandert haben. Was sagt das über die Sicherheit in Bulls Raumschiff aus?
Es sagt aus, dass es, wie überall in diesem Universum, keine absolute Sicherheit gibt. Es sei denn in Märchen, wo man am Ende eine unerschütterliche Idylle erreicht hat. Wo aber Sicherheitsgaranten und Sicherheitsgefährder dieselbe hohe Kompetenz zeigen, werden mal die einen, mal die anderen die Oberhand haben. Man stelle sich außerdem vor, die Arkoniden und ihr Robotregent, die Topsider, die Posbis, die Meister der Insel, der cappinsche Sonnensatellit und so immer weiter wäre von unüberwindbaren Sicherheitssystemen geschützt gewesen – Rhodan hätte dann keine Chance gehabt: Ende der Geschichte irgendwo deutlich vor Heftroman 50. Und nur die Terraner in den Zustand paradiesischer Unangreifbarkeit zu setzen, wäre ersten unrealistisch (man rufe sich mal in Erinnerung, wie viele vermeintlich absolut sichere Systeme jeden Tag in unserer Realität versagen), und zweitens wäre es erzählerisch unfair.
Auch an euch die Frage, die ich schon Uwe Anton zu Band 3013 gestellt habe. Rhodans Ansprache an Bord der THORA verrät den Verlauf des Zyklus … können wir uns jetzt eigentlich die Hefte sparen, denn eines Tages werdet ihr die Erde wiedersehen und dann auch ins Solsystem zurücktransferieren. Wie halten die Autoren im Zyklus die Spannung aufrecht, obwohl jedem Leser das Ende klar ist?
So gesehen, könnte man sich (fast) jeden Krimi sparen: Der Täter wird gefasst. Schließlich könnte man sich sogar das ganze Leben sparen: Der Held der eigenen Geschichte stirbt. Aber wer wollte das und warum sollte er es tun, warum sparsam sein? Leben und Literatur stehen nicht unter Sparzwang und sie verfolgen solche Sparkonzepte nicht. Bleiben wir verschwenderisch und gespannt auf das Was, Wann, Warum, Wer, Wie, Wozu, mit welchen Mitteln!
Daran gleich anknüpfend zitiere ich Christoph aus dem Interview zu seinem Band 3004 zitieren: »Die Ausgangssituation von PR 3000 vermischt diese Motive (Anmerkung: Mahlstrom und Cantaro-Zyklus): Fügt schon in der Ausgangssituation Neues dazu … und dann ist alles völlig anders als damals. Finde ich schon — echt alles.« Provokante Frage: Perry findet die Erde, will sie mit Ilya tauschen und die Erdbevölkerung wehrt sich dagegen?
Schaun wir mal.
Ich gehe davon aus, dass die Erde sich irgendwann wieder im Solsystem befindet – würde Perry die Ayees dafür opfern?
Ich gehe davon aus, dass Rhodan keine Person ist, die andere Lebewesen für die eigenen Ziele opfert.
Wo ist eigentlich Monkey? Und wie verbringt er so seine Zeit?
Monkey spielt eine zentrale Rolle im Zyklus. Expos liegen längst vor; Romane folgen.
Und zum Abschluss. Die Interviewserie ist in dieser Form ja neu im Perryversum. Gab es für euch beim Lesen der Autorenantworten schon Aha-Erlebnisse? Und falls ja, welche?
Ich fand alle diese Interviews bisher spannend, die Fragen wie die Antworten aufschlussreich. Ich möchte keine davon hervorheben und dadurch die anderen herabsetzen. Mir gefällt dieses Format sehr, danke Dir.
Hartmut, ich danke dir für deine Zeit und freue mich schon auf die nächsten Hefte.
Uwe Anton schildert mit Band 3019 den Abschluss von Perry Rhodans Reise über Ilya. Im Interview mit Roman Schleifer verrät er, warum ein Interview mit Roman Schleifer gefährlich ist und was die Formel 1 mit dem Band zu tun hat.
Uwe, Titel, Untertitel und Kapitelnamen in Band 3019 kommen mir bekannt vor. Wo hast du abgeschrieben?
Nirgendwo. Ich habe mich zwar sehr stark beeinflussen lassen und Titel eines bestimmten, schon lange allgemeinfreien Autors zum Vorbild genommen, aber den Titel und Untertitel sowie alle Kapitelnamen deutlich abgewandelt. Die Werke dieses Schriftstellers unterliegen nicht mehr dem Copyright. Dabei habe ich allerdings darauf geachtet, dass Leser, die diesen Autor früher einmal gelesen haben, die Anspielungen erkennen. Den Namen des Autors nenne ich bewusst nicht. Ich glaube, es macht Spaß, selbst herauszufinden, um wen es sich handelt. Die Suche nach passenden Titeln, die ich für meine Kapitel abwandeln konnte, war übrigens wesentlich zeitintensiver, als hätte ich mir eigene Kapitelüberschriften ausgedacht. Und wie gesagt, all diese Titel sind deutlich abgewandelt.
Was ist der Hintergrund für diese Anspielungen?
PERRY RHODAN 3019 ist in meinen Augen ein Abenteuerroman in der Tradition vieler Romane, die besagter Autor geschrieben hat, sozusagen ein Reiseroman. Es geht von A nach B. Ich habe diesen Autor als Kind sehr gern gelesen und mir als Erwachsener noch einmal viele seiner Romane in der ungekürzten und unveränderten Originalfassung besorgt. Ich sehe »Das Rätsel von Pescha« als Hommage an diesen Autoren.
Der Okrill verhält sich gegenüber Zemina Paath zutraulich und einwandfrei, also im Prinzip wie Perry Rhodan auch. Beeinflusst sie die beiden?
Keine Ahnung. Das wird die Zukunft erweisen. Vielleicht ist Zemina auch nur eine sehr gute Tierpsychologin, eine »Okrillflüsterin« sozusagen. 🙂 Und Perry Rhodan ist ihr gegenüber doch nicht zutraulich! Er lässt sie den gesamten Roman über überwachen.
Rhodan fühlt Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit – denkst du, war er jemals verzweifelter? Immerhin wurden ihm seine Wurzeln genommen …
Das kann schon sein. Es freut mich, dass diese Verzweiflung bei dir angekommen ist. Über das Ausmaß möchte ich keine Aussage treffen. Schließlich hat er ja auch schon einige Ehefrauen verloren …
In deinem Roman sind wir zum ersten Mal in der Innensicht eines Cairaners. Wie schwer war für dich diese Gedankenwelt?
Herausfordernd. Ich musste mich natürlich an die Vorgaben halten, habe mich aber gefreut, dass ich als erster Autor in die Innensicht eines Cairaners gehen durfte. Das bringt uns die Cairaner doch ein wenig näher, und es sind sehr viele wichtige Hinweise im Text verborgen, die der Leser jetzt allerdings noch nicht erkennen kann. Wenn er später einmal sagt: »Ah ja, das habe ich ja schon in 3019 gelesen!«, bin ich zufrieden.
Paiahudse Spepher hat zwei (!) Lebensgefährtinnen. Der Roman spielt im 6. Jahrtausend, schon klar. Aber dennoch wurde er im 21. Jahrhundert geschrieben, in dem politische Korrektheit, Gender und Gleichberechtigung großgeschrieben werden. Wieso entscheidet ihr euch da ausgerechnet für ein Volk, bei dem ein Mann zeitgleich zwei Lebensgefährtinnen hat?
Ich habe zur Abgrenzung ausdrücklich durchgehend von »Lebenspartnerin« und nicht dem heute gebräuchlichen »Lebensgefährtin« geschrieben. Dieser Begriff taucht aus stilistischen Gründen im gesamten Roman ein einziges Mal auf!
Wie du gerade gesagt hast, der Roman spielt im 6. Jahrtausend und in einer völlig fremden Kultur. Und was hat der Umstand, dass jemand zwei Lebenspartner/Innen hat, mit political correctness, Genderbeziehungen und Gleichberechtigung zu tun? Hier wird ein Gesellschaftsbild entworfen, das keinem irdischen entspricht. Du lässt dich von politischer Korrektheit doch nicht zu kleingeistigem Denken treiben, oder? 😉 Außerdem wissen wir noch viel zu wenig von der Gesellschaft der Cairaner, um endgültige Aussagen treffen zu können. Wer weiß, vielleicht ist es bei ihnen ganz normal, dass auch eine Cairanerin zwei Lebenspartner hat?
Spepher denkt, dass die Ayees Zeit benötigen, um zu einem Volk zu werden, die die Geschichte der Milchstraße bestimmen kann. Jetzt sind die Ayees gerade mal auf dem Niveau des frühen 20. Jahrhunderts. In welchen Zeiträumen rechnen die Cairanern? Wie lange werden sie auf die Ayees aufpassen, bevor sie zu einem raumfahrenden Volk werden, die die Milchstraße bestimmt? Und … heißt das, die Cairaner bleiben mehrere Generationen in der Milchstraße, weil ihr eigener Plan so lang dauert?
Interviews mit dir sind so gefährlich, weil du es hervorragend verstehst, Spoiler aus einem herauszulocken. Wir werden spätestens in 3099 erfahren, was es mit den Cairanern auf sich hat, vielleicht auch schon früher. Außerdem sind sie schon eine ganze Weile in der Milchstraße, oder?
Spepher denkt über die Existenz Terras (Zitat): »Spepher schloss dessen Existenz nicht grundsätzlich aus. Vieles war möglich.« Die Cairaner wissen also selbst nicht, ob Terra existiert? Damit waren sie es nicht, die die Erde entführt haben, sondern nutzen die Situation in der Galaxis für eigene Zwecke?
Tja, vieles ist möglich. Ich möchte in diesem Zusammenhang weder etwas grundsätzlich ausschließen noch bestätigen.
Zitat Perry Rhodan: »Das war das Problem, seit es Menschen gab. Sie dachten in den entscheidenden Augenblicken einfach nicht nach.« Ganz schön arrogant, der Herr Rhodan, meinst du nicht auch?
Tut mir leid, falls das so rüberkommt. Da spricht natürlich der Autor, und der und Herr Rhodan meinen garantiert nicht sämtliche Menschen. Aber einige schon.
Uwe Anton am Austria Con 2016 im Gespräch mit Roman Schleifer
Du schilderst eindrücklich, was Spepher für eine seiner Gefährtinnen fühlt. Hast du dich auch verliebt in sie?
Sagen wir so, sie ist mir ans Herz gewachsen. Zum Verlieben ist sie mir zu groß; sie stellt Dinge mit den Händen an, die mir fremd sind, und mit Bruttaschen kann ich auch nicht viel anfangen. Aber sie riecht sehr gut.
Auf seiner Wanderung kommt Rhodans Gruppe zu einer Stelle, bei dem der Weg einen Kreis bildet. Plötzlich rast ein rotes bolidenartiges Geschöpf, gefolgt von einem weiteren roten und einem mit hellen Silberton über diesen kreisförmigen Weg entlang. Zeitgleich sind sie in der Nähe von Baku. Hast du bei der Formel 1 Anleihe genommen?
Ein guter Freund von mir ist begeisterter Formel 1-Fan, und als ich den Roman schrieb, fand tatsächlich gerade das Rennen von Baku statt. Ich habe es also eingebaut. Was nicht in dem Roman steht: Das silberne Geschöpf hat die roten schon einmal überrundet …
Durch deinen Roman ist offiziell, dass die Ladhonen und die Cairaner keine Verbündeten sind. Gehören die Ladhonen zu der Macht, die Terra und Luna entführt haben? Und haben sie die Erde vielleicht sogar beschützt vor dem, was die Cairaner vorhaben? Die Cairaner haben in der Milchstraße Ordnung geschaffen, weil das Trajekt bei einer Galaxis im Chaos unerschließbar wäre. Ist das eine Anspielung auf die Chaotarchen? Ist das Trajekt das Sternenrad, von dem Hartmut auf dem Con in Osnabrück gesprochen hat?
Vielleicht. Vielleicht. Nein, das ist keine Anspielung auf die Chaotarchen. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
Nachdem alle Cairaner Datenmanipulation zutiefst verabscheuen, steht fest, dass die Cairaner mit dem Posizid nichts zu tun gehabt haben. Wieso haben sie nicht versucht, die wirkliche Geschichte zu rekonstruieren, wenn ihnen das so verhasst ist? Immerhin ist das ja auch eine Form des Chaos …?
Viel wichtiger als diese Fragen finde ich den Umstand, dass die Cairaner Datenmanipulationen zutiefst verabscheuen. Das ist natürlich ein Schlüsselsatz des Romans. Schön, dass du ihn erkannt hast! Die Leser haben jetzt jede Menge Stoff für Spekulationen. Danke für die Fragen, und bitte hab Verständnis, wenn ich manche nur ausweichend beantworte. Aber ich will den Lesern nicht den Spaß nehmen.
Uwe, danke für deine Zeit.
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