Uschi Zietsch und Christoph Dittert, alias Susan Schwartz und Christian Montillon verraten im Interview mit Roman Schleifer unter anderem, wann die Herkunft von Iwán/Iwa Mulholland geklärt wird und was ein Roboter tut, wenn er allein ist.
Uschi, Obyn entpuppt sich als weiblicher Rhodan. Hätte man das im ersten Roman noch besser herausstreichen sollen?
Die Frage verstehe ich nicht, es ist doch offensichtlich klar? Es wird in 3078 deutlich ausgesagt, dass sie vom Frieden aller Völker träumt. Und daran arbeitet, aber im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten heimlich, um nicht als Verräterin dazustehen. Das war der Grund ihrer Reise: Den Weg zum Frieden zu finden. Was fehlt da noch?
Als RHODAN-Autor schildert man ja immer wieder fremde Lebewesen und Gesellschaften. Wie schwer fällt es, spezifische Vergleiche zu finden?
Uschi: Die Yenranko ähneln natürlich unseren Wüstenvölkern, aber das ist auch völlig okay so, denn in der Wüste gibt es nur wenige Gesetze, aber diese sind universell. Ansonsten leitet man von der Physiologie das Verhalten her und entwickelt die Regeln und die Gesellschaft.
Monti, Iwáns Herkunft liegt weitgehend im Dunkeln, auch wie er ins Galaxiengeviert zur Kandidatin Phaatom gekommen ist. Erfahren wir im nächsten Zyklus mehr von seiner Vergangenheit?
Christoph: Du weißt ja, dass ich nicht spoilere. Aber ich sag mal so: Iwán/Iwa ist eine wichtige Figur. Und wenn seine Herkunft nicht geklärt wird, könnte es durchaus naheliegen, dass sie später noch geklärt werden wird 🙂
Rhodan fragt sich, was ein Roboter tut, wenn er allein ist, bleibt aber die Vermutung schuldig. Daher … was tut ein Roboter, wenn er allein ist?
Christoph: Die Frage, was ein Roboter tut, wenn er allein ist: Findest du nicht, dass das schade wäre, jetzt im Interview meine Meinung dazu kundzutun?
Im Roman ist es (meiner bescheidenen Meinung nach) so schön angelegt, dass Rhodan sich diese Frage stellt. Eine Frage, über die jeder Leser nachdenken kann, wenn er mag. Sie lässt sich philosophisch breit weiterdenken, wenn man will.
Hartmut und du habt Rico aus der Versenkung geholt. Was war die Überlegung dahinter?
Christoph: Die Überlegung ist ganz einfach: Rico und Terra, Rico und Neu-Atlantis … das gehört irgendwie einfach zusammen. Als wir über die Erde in der anderen Hälfte des Dyoversums nachdachten, da war da plötzlich dieser Rico und rief: »Hallo! Ihr wisst ja, wer ich bin, wofür ich stehe und wie es mir so geht! Also … ich mische hier mit, ist das klar?!«
Und plötzlich dachte ich beim Romaneschreiben: »Ich weiß eigentlich nicht, wie es ihm aktuell geht. Aber ich werde es herausfinden!«
Zugegeben, so wie die Entführung aufgelöst wird, ist es elegant, dennoch habe ich mich vorher gefragt, warum die Topsider nicht einfach mit einem Paralysator die Entführung beenden …
Uschi: Du meinst vom Mutterschiff?
Das wäre sicher noch gekommen, wenn es anders nicht funktioniert hätte. Aber grundsätzlich wird nicht gleich mit Bomben geschmissen, wenn es noch andere Wege gibt. Man weiß ja nicht, wie die Yenranko unter Obyns Führung darauf reagieren. Schließlich waren ein Haufen Topsider auf dem Platz. Vor allem Obyn muss die Gelegenheit gegeben werden, einzugreifen und mit ihrer Stellvertreterin zu reden. Das ist eine heikle diplomatische Situation, die man erst mal abwägen muss. Man muss ja auch verstehen lernen, warum diese Yenranko so handeln, weil das richtungsweisend für die Zukunft ist.
Der Translator der Topsider übersetzt einen Fluch nicht. Seit wann gibt es eine Zensurfunktion bei Translatoren?
Uschi: Seit nie.
Das Idiom ist zu dem frühen Zeitpunkt noch nicht übersetzbar. Mit anderen Worten: Es ist ein Gag!
Im Forum schreibt RolfK: »Zusammenfassend: Storyelemente werden ohne Rücksicht auf Plausibilität so zurechtgebogen, dass ein vorab festgelegter Plot erreicht werden kann.«
Was denkt ihr euch bei so einer Analyse?
Uschi: Sollte ich?
Ein anderer Leser nennt den Roman einen der besten im Zyklus.
Die Bandbreite der Meinungen ist sehr groß. Worauf verlässt man sich dann als Autor?
Auf sich und den Redakteur?
Uschi: Ich verfasse seit nunmehr 28 Jahren PERRY RHODAN-Romane und habe insgesamt annähernd 250 Veröffentlichungen in diversen Genres, arbeite seit 37 Jahren als Autorin, Lektorin, Verlegerin, Schreibdozentin und Agentin. Damals wie heute verlasse ich mich nur auf mich, nur heute ist es durch die jahrzehntelang gewachsene professionelle Erfahrung einfacher. Natürlich kann ich nicht immer gleichbleibende Qualität schaffen, ich bin ja kein Roboter. Aber ich liefere immer in der Qualität ab, mit der ich mindestens zufrieden, im besten Fall glücklich bin. Ernst Vlcek sagte immer »druckbar muss es sein«.
Das entscheidet der Redakteur und macht Verbesserungsvorschläge, und ggf. arbeitet man was nach, das ist ja kein Problem. Es ist ein kreativer Prozess, der sich in ständiger Bewegung befindet. Alles andere, ob es gefällt oder nicht, entscheiden subjektiv die Leser. Jeder Leser geht anders dran, der eine nur zum Konsumieren, der andere nur zum Fehlersuchen. Die Bandbreite dazwischen ist groß, und das finde ich gut so und sehe das völlig unproblematisch. Denn durch die Vielfalt der Serie und der Autoren ist im Serienverlauf für ausnahmslos jeden irgendwann etwas dabei.
Der Roman endet mit einem Cliffhanger … Band 3080 spielt auf Gatas, damit werden nach den Topsidern auch die Jülziish ihren Auftritt im zweiten Teil des Dyoversums haben.
Was war der Grund, dass ihr euch bei all der Menge an Völkern für die Topsider und die Jülziish entschieden habt?
Christoph: Die Topsider waren »sofort da«, als wir an die Arbeit gingen … und die Jülziish … ach, die Jülziish. Ich finde sie so herrlich unwahrscheinlich in Uschis und meiner Handlungsebene. Etwas, mit dem man nicht rechnen konnte. Das alle überrascht – einschließlich der Autoren.
Monti, du hast dich am Wochenende mit KNF und Hartmut getroffen … tease uns den nächsten Zyklus an …
Das Treffen mit Klaus Frick und Hartmut Kasper war wunderbar. Wir saßen draußen, es gab Schatten (wichtig bei diesen Temperaturen); ich bin stolz auf mich, weil ich dran dachte, Hartmut eine Flasche seines geliebten Malzbieres bereitzustellen (das Treffen fand bei mir zuhause statt) … Alkohol ist keiner geflossen, aber gefuttert haben wir gut. Und bis zum nächsten Mal übe ich noch, das Drumherumplaudernundnixverraten etwas spannender zu gestalten für Interviewfragen.
Uschi, Christoph, danke für eure Zeit.
Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360799/perry-rhodan-3079-yenren-von-susan-schwartz-christian-montillon-e-book-epub
Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005639/perry-rhodan-3079-yenren-von-susan-schwartz-christian-montillon-heft
Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Yenren_(Roman)
Hier zum Diskussionsthread im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12348
Also, dass ist mal das mit Abstand unsympatischste Interview das ich überhaupt gelesen habe
„..die einen die nur konsumieren und die anderen die nur Fehler suchen, die Bandbreite dazwischen..“, oh man oh man..
„Sollte ich?“,
Ich finde ihr müsst hart arbeiten, denn seitens Technik geht gar nix mehr… ab 3050 circa Langeweile ich mich bis auf wenige Ausnahmen echt häufig. So Charaktere wie Mulholland find ich extrem störend, weil viiieeel zu zeitgenössisch/erzieherisch angelegt. Geföllt mir überhaupt nicht. Überspringe seine Anteile regelmäßig.
Ich habe schon lange keinen Metabolimus eines Gasgellertwesens erklärt bekommen, oder EXOtische Sozialstrukturen erlebt. Grade letzteres ist hypermenschliches und nicht zu sagen gutmenschliches Einerlei… sehr. Schade um das liegen gebliebene Potenzial. Bin aktuell bei 3133 und naja…. Seit 2-3 Jahren kein sense of W0nder mehr. Tez war noch was, aber das habt ihr ja nach 25 Bänden gekappt. Ich hoffe dass ihr euch noch mal streifen könnt in sagen Biochemie, Physik, Maschinenbau, Astronomie usw, denn ein ATLAN der sagt, dass er Soldat sei und deshalb keine Ahnung von der Funktion habe ist ECHT ARM!!!
Falls das hier wirklich kennste liest, möchte ich auch noch sagen, wie ihr die Arkoniden umgeschrieben habt… echt Schade… man hat den Eindruck, ihr zehrt von der Substanz und es kommt viel zu viel Fülltext. Irgendwie erscheint es alles wird verweichlicht, verwässert, profilloser, weniger interessant.